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Größter Windpark Afrikas eingeweiht

In Äthiopien ist der größte afrikanische Windpark südlich der Sahara in Betrieb gegangen.

Wie die britische Tageszeitung The Guardian berichtet, kostete der Ashegoda-Windpark die äthiopische Regierung 210 Millionen Euro. Vor den Toren der Stadt Mekele im Norden des Landes wurden 84 Turbinen installiert, die insgesamt eine Kapazität von 120 Megawatt haben und jährlich etwa 400 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen sollen. Das Projekt wurde von dem deutschen Ingenieursunternehmen Lahmeyer geleitet und vom französischen Turbinenhersteller Vergnet mit finanzieller Unterstützung aus Paris umgesetzt.

Äthiopien will bis 2025 ein Stromversorgungssystem aufbauen, welches „das Klima abfedert“. Falls es aufgrund von fehlendem Regen zu Ausfällen bei der Energieproduktion durch Wasserkraft kommen sollte, soll Windkraft dies ausgleichen. Wie die britische Nachrichtenagentur Reuters berichtet, bescheinigt eine Studie vor allem dem Norden und Süden des Landes großes Potenzial für Windenergie.

Die äthiopische Regierung erklärte, dass auch heimische Unternehmen am Bau des Windparks mitgewirkt und wertvolle Erfahrungen daraus gezogen hätten. Der Bau dauerte dreieinhalb Jahre, rund 700 Bauern mussten ihr Land für den Windpark verlassen. Sie erhielten Entschädigungszahlungen.

Das Land muss die steigende Stromnachfrage befriedigen, die aufgrund des starken Wirtschaftswachstums der letzten Jahre entstanden ist. Bis jetzt ist die Stromversorgung noch unzuverlässig: In den großen Städten sind Stromausfälle an der Tagesordnung, insgesamt haben nur etwa 17 Prozent der äthiopischen Bevölkerung Zugang zu Elektrizität.

Äthiopien will deshalb der größte Produzent von erneuerbaren Energien in Afrika werden. So viel wie kein anderes afrikanisches Land investiert der Staat in Wasserkraft: 18,6 Milliarden Euro, ein ganzes Drittel seines Bruttosozialprodukts. Im Juni begann der Bau des größten Stromprojekts Afrikas, des Grand-Ethiopian-Renaissance-Damms. Das angeschlossene Wasserwerk soll einmal eine Leistung von 6.000 Megawatt erbringen. Allerdings ist das Projekt hoch umstritten, denn es gefährdet nach Ansicht seiner Kritiker die Existenz von 160 Millionen Menschen am Unterlauf des Nils.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | lkm 2013

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