‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

Große Energiekonzerne leiden europaweit unter fallenden Strompreisen

Sinkende Energiepreise setzen europäische Energiekonzerne zunehmend unter Druck.

Energieeffizienzmaßnahmen führen zu zusätzlichen Umsatzeinbußen. Eine Studie von Euler Hermes geht davon aus, dass in den kommen Jahren Investitionen von bis zu 50 Milliarden Euro pro Jahr im europäischen Energiesektor notwendig sind und erneuerbare Energien dabei an Bedeutung werden.

Eine Studie des Kreditversicherers Euler Hermes zeigt, dass sinkende Energiepreise große europäische Energiekonzerne zunehmend unter Druck setzen. In den vergangenen sechs Jahren seien beispielsweise die Preise am deutschen Spotmarkt um sieben Prozent gefallen, in Spanien um elf Prozent. In Frankreich seien es im gleichen Zeitraum fünf Prozent gewesen. Den sinkenden Gewinnmargen stehe zudem eine „beträchtliche Nettoverschuldung der Unternehmen“ gegenüber.

Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe, schätzt, dass in den kommenden 30 Jahren Neuinvestitionen von rund 50 Milliarden Euro pro Jahr im europäischen Energiesektor notwendig sind. Also rund 1,5 Billionen Euro bis zum Jahr 2045. „Mit der sinkenden Profitabilität der größten Marktakteure ist die Finanzierung jedoch unsicher“, so Subran. Zudem hätten vor allem produzierende Unternehmen in den letzten Jahren Energieeffizienz-Steigerungen erreicht. Den daraus resultierenden geringeren Umsatz zu verkraften, stelle die großen Energiekonzerne vor große Herausforderung. Zusätzlich steige auch das Bewusstsein in der Bevölkerung für Energiesparmaßnahmen.

Auch die erneuerbaren Energien tragen der Studie zufolge ihren Teil zum Dilemma der Energiekonzerne bei. Von 2008 bis 2013 sank die Produktion aus konventionellen Energieträgern laut Euler Hermes insgesamt um 288 Terrawattstunden, während die Erneuerbaren im gleichen Zeitraum um 176 Terrawattstunden zulegten. Die vollständige Studie in englischer Sprache kann auf der Webseite von Euler Hermes heruntergeladen werden.

In Deutschland prüft der Energiekonzern RWE nach Informationen der Süddeutschen Zeitung derzeit eine Stilllegung von drei weiteren Kraftwerken. Seit Anfang 2013 habe RWE bereits Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 12 Gigawatt eingemottet oder stillgelegt. Dafür sei unter anderem auch der Zubau erneuerbarer Energien verantwortlich, der zu Überkapazitäten am Markt führe, was am Ende auch fallende Preise am Spotmarkt zur Folge hat.

Quelle

pv-magazine | Mirco Sieg 2014

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren