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Große Mehrheit unterstützt die Energiewende

Umsetzung wird kritisch beurteilt. Dies ist das Ergebnis des BDEW-Energiemonitors.

Die Bevölkerung in Deutschland unterstützt weiterhin mit großer Mehrheit die Energiewende, sieht die Art der Umsetzung aber kritisch. Dies sind erste Ergebnisse des neuen BDEW-Energiemonitors, mit dem zweimal jährlich das Stimmungsbild der Bevölkerung zu den wichtigsten Themen der Energiewende und zur Energiepolitik insgesamt erhoben wird. Demnach wird nach ersten vorliegenden Ergebnissen die Energiewende weiterhin von der breiten Bevölkerung als sehr wichtig oder wichtig erachtet (89 Prozent der Befragten).

Nur 42 Prozent meinen allerdings, die Energiewende komme „sehr gut“ oder „gut“ voran. 56 Prozent sind der Auffassung, die Energiewende komme „weniger gut“ oder „gar nicht gut“ voran.

Die Auswirkungen des Ausbaus der Erneuerbaren auf die Strompreise werden relativ unverändert beurteilt: 70 Prozent erwarten steigende Strompreise. Dass es zu größeren Stromausfällen kommt, erwarten nur noch 11 Prozent der Befragten. Der BDEW wird den vollständigen Energiemonitor 2014 in Kürze veröffentlichen.

„Die nach wie vor erfreulich große grundsätzliche Zustimmung in der Bevölkerung ist eine entscheidende Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Wir dürfen diese Zustimmung allerdings nicht gefährden. Insbesondere müssen sich auch die Bundesländer zu ihrer Verantwortung bekennen. Es ist notwendig, den Ausbau der Erneuerbaren Energien wieder als gemeinsame Aufgabe zu verstehen und regionale Partikularinteressen zurückzustellen“, sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung zum Auftakt der Messe E-World 2014 in Essen.

Die vom Bundeskabinett verabschiedeten Eckpunkte zur Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes ließen auf eine entschlossene Reform hoffen, so Müller. „Zugleich sind sie kein Ausbremsen der Erneuerbaren Energien. Vielmehr wird erstmals der umfassende Versuch unternommen, den ungesteuerten Ausbau-Boom in vernünftigere, ökonomisch effiziente Bahnen zu lenken. Insbesondere die sich abzeichnenden Maßnahmen zur Marktintegration der Erneuerbaren sind ein großer Schritt in die richtige Richtung“, so die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Dass eine entschlossene EEG-Reform dringend notwendig ist, zeigen auch aktuelle BDEW-Berechnungen: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat auch im vergangenen Jahr zu Zahlungsströmen in Milliardenhöhe zwischen den Bundesländern geführt. „Fakt ist: Die Zahl der Bürger, die von der EEG-Umlage profitieren, unterscheidet sich im Bundesländervergleich stark. Wenn ein Bundesland in der jetzigen Diskussion auf seine ehrgeizigen Erneuerbaren-Ausbaupläne pocht, wird dieses Gefälle weiter verschärft. Ein zu ambitionierter Ausbau in einem Bundesland muss auch immer von den Stromverbrauchern in anderen Bundesländern mit bezahlt werden. Wichtig ist ein gemeinschaftliches Verständnis über den Ausbau“, so Müller.

Der BDEW präsentierte auf der E-World auch neue Zahlen zum Wärmemarkt. Im Neubau bleibt Erdgas demnach Nummer eins: Für 46,5 Prozent aller genehmigten Wohnungsneubauten wurde nach vorläufigen BDEW-Zahlen 2013 eine Erdgasheizung vorgesehen (2012: 48,1%). Der Anteil von Wärmepumpen ist 2013 leicht gesunken und liegt bei 22,5 Prozent (2012: 23,8 %), gefolgt von Fernwärme mit 20,3 Prozent (2012: 18,6 %). Weitere Anteile: Holz/ Holzpellets: 6,9 Prozent. Strom: 0,7 Prozent. Heizöl: 0,7 Prozent. Biogas: 0,5 Prozent. Sonstige: 1,8 Prozent). Auch die Verbraucher sehen Erdgas positiv.

Das zeigt eine neue BDEW-Studie, die die Wahrnehmung und Bewertung verschiedener Heiztechnologien unter Eigenheimbesitzern analysiert: Bei der Bewertung von Heiztechnologien sind laut Studie Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz für die Verbraucher die entscheidenden Faktoren. Über 45 Prozent der Befragten würden sich bei der Auswahl ihrer Heiztechnologie für ein System mit dem Energieträger Erdgas entscheiden. „Mit seinen vielfältigen Anwendungen wird Erdgas als emissionsarmer fossiler Brennstoff eine wesentliche Rolle beim Umbau der Energieversorgung spielen“, betonte Müller.

Darüber hinaus sei der Einsatz von dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung beispielsweise in Verbindung mit Fernwärmesystemen auch langfristig eine sinnvolle Option zur CO2-Reduktion in der Strom- und Wärmeversorgung.

Quelle

BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. 2014

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