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Halleluja! Der letzte Papst war grün!

In Glaubensfragen hat sich der zurückgetretene Papst Benedikt XVI. bekanntlich nicht den Ruf der Fortschrittlichkeit erworben.

Beim Thema Klimawandel jedoch schon, findet die Organisation Catholic Coalition on Climate Change mit Sitz in Washington. Auf der Webseite ihrer Aktion „Catholic Climate Covenant“ (Katholisches Klima-Bündnis) stellt die Coalition umfangreich dar, dass Benedikt der erste „grüne“ Papst gewesen sei – in Worten und in Taten.

Da ist zum einen eine Liste von zwölf wichtigen Reden, in denen Benedikt sich „explizit“ auf den Klimawandel bezogen habe – von der päpstlichen Enzylika „Caritas in Veritate“ von 2009 bis zu einer Rede vor Studenten im November 2011 anlässlich einer Veranstaltung der Sister-Nature-Stiftung der Franziskaner, bei der Benedikt den „Lobgesang auf die Geschöpfe“ hervorgehoben habe.

Und da sind zum anderen die umwelt- und klimafreundlichen Taten. In Benedikts Amtszeit von April 2005 bis Februar 2013 wurden Sonnenkollektoren im Vatikan installiert. Dafür gab es 2008 den Europäischen Solarpreis. Zudem will der Kirchenstaat bis 2020 ein Fünftel seines Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen.

Darüber hinaus hat sich die Päpstliche Akademie der Wissenschaft unter Benedikt mit dem Klimawandel auseinandergesetzt und 2011 eine eigene Studie zur Gletscherschmelze vorgelegt.

Im Vorwort der Studie „Fate of Mountain Glaciers in the Anthropocene“ rufen die Vatikan-Wissenschaftler „alle Menschen und Völker“ dazu auf, den Klimawandel ernst zu nehmen, und fordern zum Abschluss: „Adaptation must begin now.“

Also: Die Anpassung an die Erderwärmung müsse sofort in Angriff genommen werden. Zudem schlagen die Forscher ein ganzes Bündel von Maßnahmen vor: die Reduktion der weltweiten Treibhausgasemissionen „ohne Verzögerung“, das Umschwenken aller Staaten auf erneuerbare Energiequellen, die Verminderung des Ausstoßes von Schadstoffen wie Ruß, Methan oder FCKW um die Hälfte sowie den Start einer globalen Capacity-Building-Initiative, „um die sozialen Auswirkungen und die Auswirkungen des Klimawandels auf Berge und auf die Wassereinzugsgebiete einschätzen zu können“.

Das Fazit der Vatikan-Wissenschaftler lautet: „Die Kosten der genannten Maßnahmen verblassen angesichts des Preises, den die Welt zahlen muss, wenn wir jetzt nicht handeln.“ Wer wollte da widersprechen. Amen.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | vk 2013

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