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BMUB/Florian Gärtner | Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks hat im Rahmen des zweiten BMUB-Agrarkongresses am 16. Januar in Berlin ihre Vorstellungen für einen breiten gesellschaftlichen Agrar- und Umweltkonsens skizziert.

© BMUB/Florian Gärtner | Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks hat im Rahmen des zweiten BMUB-Agrarkongresses am 16. Januar in Berlin ihre Vorstellungen für einen breiten gesellschaftlichen Agrar- und Umweltkonsens skizziert.

Hendricks fordert „Agrarkonsens“

Die geschäftsführende Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will einen „breiten gesellschaftlichen Agrar- und Umweltkonsens“ herbeiführen.

Widersprüche zwischen der derzeitigen Landwirtschaft sowie dem Umwelt- und Klimaschutz sollen dabei gemeinsam mit Bürgern und Unternehmen ausgeräumt werden, sagte Hendricks am Dienstag auf einem Agrarkongress ihres Ministeriums in Berlin.

Als Vorbild dafür nannte Hendricks die Energiewirtschaft. „Wir haben einen Atomkonsens, wir machen uns bei der Kohle auf einen gemeinsamen Weg„, sagte die Ministerin. Dass die Sondierer zu einer neuen großen Koalition sich auf ein Ende des Pflanzengifts Glyphosat in Deutschland geeinigt haben, nannte sie einen wichtigen ersten Schritt.

Anton Hofreiter, Fraktionschef der Grünen im Bundestag, kritisierte Hendricks für ihren Vorstoß. „Ein sogenannter Agrarkonsens bleibt eine wohlfeile Forderung, solange die große Koalition an ihrer bisherigen Agrarpolitik festhält“, sagte er. Das Sondierungsergebnis zur Landwirtschaft sieht Hofreiter weit weniger optimistisch als Hendricks. „Ein bloßes Lippenbekenntnis zum Glyphosat-Ausstieg ohne Wann und Wie, Agrarsubventionen für die Großbauern und ein Wischiwaschi-Label statt klarer Kennzeichnung: Das bringt keine Planungssicherheit für die Landwirtinnen und Landwirte und verhöhnt den Wunsch der Bevölkerung nach mehr Umwelt- und Tierschutz“, so der Grüne.

Die Landwirtschaft ist derzeit für acht Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich und damit nach Energie und Verkehr der drittgrößte Verursacher von Klimagasen. Die Emissionen des Sektors sind seit Jahren nicht mehr gesunken.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (scz) 2018 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!  

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