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Hiroshima, Nagasaki und Fukushima mahnen

Atomwaffen abrüsten – Atomkraftwerke abschalten! Deutschland atomwaffenfrei!

Anlässlich des bevorstehenden Hiroshima-Gedenktags am 6. August, der an vielen Orten Deutschlands und weltweit mit Aktionen begangen wird, erklärt der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag in einer Stellungnahme:

Hiroshima und Nagasaki …

Am Morgen des 6. August 1945 warf ein Bomber der USA-Luftwaffe die erste Atombombe der Geschichte auf die japanische Stadt Hiroshima. In Bruchteilen von Sekunden verwandelten die ungeheure Explosion und die unmittelbar folgenden Feuerwellen die Stadt mit ihren 350.000 Einwohnern in ein gigantisches Inferno. Drei Tage später, am 9. August, wurde auf Anordnung des damaligen US-Präsidenten Truman eine weitere Atombombe auf die Stadt Nagasaki geworfen. In diesen beiden Städten starben mehr als 100.000 Menschen sofort. 400.000 Menschen starben bis heute auf schreckliche Weise an den Folgen der atomaren Verseuchung.

… und Fukushima mahnen

Im März 2011 kam es in Japan zum bislang schwersten atomaren Unfall seit Tschernobyl (1986). Die Reaktorblöcke 1 bis 4 des Kernkraftwerks Fukushima wurden vollständig zerstört; erhebliche Mengen radioaktiver Stoffe wurden freigesetzt und machten die Umgebung auf Jahrzehnte unbewohnbar. Auch die zivile Nutzung der Atomenergie ist nicht beherrschbar; Atomkraftwerke müssen stillgelegt werden.

Nukleare Abrüstung: Den Stillstand überwinden!

Die Krim-Krise macht deutlich, wie schnell Aufrüstungsspiralen auch in Europa in Gang kommen können. Umso wichtiger ist es klar zu stellen, dass Atomwaffen keine Sicherheit garantieren. Im Gegenteil: Notwendig ist ein Verbot aller Atomwaffen, damit in zukünftigen Krisen niemand mehr auf die nukleare Karte setzen kann.

Wir begrüßen die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Rücknahme von Panzerexporten nach Saudi-Arabien und die Annullierung des Verkaufs eines Gefechtsübungszentrums von Rheinmetall an Russland. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie auch die Produktion und den Export von Atomwaffenträgern, wie zum Beispiel den Export von atomwaffenfähigen Dolphin U-Booten nach Israel, unverzüglich einstellt.

Die Produktion von Atomwaffen ist ein gutes Geschäft. Die Organisation „Pax Christi“ veröffentlichte Ende 2013 eine Studie, in der darauf hingewiesen wird, dass neben anderen 290 weltweit agierenden Finanzdienstleistern auch acht deutsche Finanzinstitute mit insgesamt knapp 7,6 Mrd. in die Finanzierung von Atomwaffenherstellern verstrickt sind.

Nur durch glaubhafte nukleare Abrüstung, mit dem Ziel einer atomwaffenfreien Welt, lässt sich deren weitere Verbreitung verhindern. Wer nicht will, dass künftig immer mehr Staaten zur Rückversicherung nach Atomwaffen greifen, muss sie weltweit abschaffen. Andernfalls werden weitere Staaten, mit Verweis auf die Krim, den Irak und Libyen und anderen, Nordkorea nacheifern und Atomwaffen bauen. Die einzige Garantie dafür, dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden, ist ihre weltweite Ächtung und anschließende Vernichtung. Hindernisse auf dem Weg dorthin – wie das amerikanische Raketenabwehrsystem in Osteuropa – müssen beseitigt werden.

Der Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen, den auch Deutschland unterschrieben hat, fordert dazu auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Gefahr eines Atomkrieges abzuwenden. Dieser Aspekt des Vertrages muss eingefordert werden.

Forderung an die Bundesregierung:

Die Modernisierung der in Deutschland stationierten US-Atomwaffen muss entschieden abgelehnt werden. Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, endlich auf deren Abzug aus Deutschland und deren Vernichtung hinzuwirken. Sie bedrohen den unter großen Anstrengungen gestifteten Frieden auf unserem Kontinent.

Abrüstung, Nichtverbreitung und Rüstungskontrolle sind Überlebensfragen von morgen. Ziel bleibt eine Welt ohne Atom- und Massenvernichtungswaffen. Wir unterstützen regionale Ansätze für Zonen, die frei von Massenvernichtungswaffen sind.

Quelle

Bundesausschuss Friedensratschlag | Peter Strutynski 2014

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