Hochwasser ist Klimafolge

Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt bereiten sich auf den Höhepunkt des Hochwassers vor.

Am Donnerstag könnte der Elbpegel in Dresden zwischen 8,75 Meter bis 8,80 Meter hoch werden, so eine aktuelle Prognose des Landeshochwasserzentrums Sachsen. Damit würde Sachsens Hauptstadt dem Höchststand von 9,40 Metern aus dem Jahr 2002 gefährlich nahe kommen. Eine extreme Hochwasserlage wird auch entlang der Donau vermeldet, vor allem im Abschnitt Kelheim bis Passau und am Unterlauf der Isar. Die zweithöchste Alarmstufe 3 gilt in Thüringen derzeit für sechs Orte an Saale, Werra und Weißer Elster

Für den Deutschen Naturschutzring (DNR) sind die aktuellen Pegelstände Ausdruck des Klimawandels. Nach dem letzten großen Hochwasser im Jahr 2002 hatte der DNR eine Resolution zum Hochwasserschutz verabschiedet und eine starke Klimaschutzpolitik zur Vorbeugung gefordert, außerdem mehr Raum für die Flüsse und naturnahe Flusslandschaften.

„Ein nachhaltiger Hochwasserschutz beginnt letztlich schon in den Quellbereichen der Berggebiete und muss sich bis zu den Flussmündungen fortsetzen“, so der DNR. Zu wenig sei passiert, die elf Jahre alten Forderungen seien „leider immer noch aktuell“. Der Dachverband drängt: „Jetzt muss endlich gehandelt werden!“

Wetter und Klima sind zwei Paar Schuhe, betont die Wissenschaft immer wieder. Auf einen Zusammenhang zwischen steigender Temperatur und Wetterextremen weist aber der deutsche Klimaforscher Stefan Rahmstorf hin. Folgende Aussage könne nach der sogenannten Clausius-Clapeyron-Gleichung getroffen werden: Bei einer Erwärmung von Luft um ein Grad können sieben Prozent mehr Wasserdampf aufgenommen werden, bis eine Sättigung der Luft erreicht ist

Messdaten zeigen demnach eine Zunahme des mittleren Wasserdampfgehalts der Atmosphäre: Seit 1970 ist sie um vier Prozent mehr angereichert. Gleichzeitig stieg die globale Durchschnittstemperatur um 0,6 Grad.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | lss 2013