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Internationale Energieagentur: Rekordhoch beim CO2-Ausstoß

Mehr CO2 aus Kraftwerken als je zuvor.

Im letzten Jahr ist der CO2-Ausstoß bei der Energiegewinnung weltweit auf ein neues Rekordhoch von 31,6 Gigatonnen gestiegen – mit weit reichenden Konsequenzen für die globale Klimaerwärmung. Das teilte die Internationale Energie-Agentur (IEA) am Montag in London mit

„Wir sind dabei, unser Ziel einer Erderwärmung von nicht mehr als zwei Grad Celsius aus den Augen zu verlieren“, sagte IEA-Chefökonom Fatih Birol. Falls nichts passiere, werde ein Ansteigen der globalen Temperatur bis zum Jahr 2100 um vier Grad nicht mehr zu vermeiden sein, so Birol.

Allerdings hätten die IEA positive Zeichen aus den beiden Ländern mit den volkswirtschaftlich höchsten CO2-Emissionsraten erreicht: den USA und China. Während die USA bei der Energiegewinnung von Kohle auf Gas umgesattelt hätten (wobei allerdings das umstrittene Fracking eine maßgebliche Rolle spielt), habe China das Wachstum seines CO2-Ausstoßes 2012 gegenüber dem Vorjahr immerhin halbieren können, sagte IEA-Exekutivdirektorin Maria van der Hoeven.

Sorge bereitet der IEA dagegen Europa: Obwohl der CO2-Ausstoß 2012 insgesamt um 1,4 Prozent gesunken ist, hat er sich in Deutschland um 2,2 Prozent erhöht. In Großbritannien musste sogar ein Anstieg von 4,5 Prozent verzeichnet werden. Birol zufolge sind die Gründe für diese Entwicklung die Talfahrt der weltweiten Kohlepreise und die Wirtschaftskrise. Gleichzeitig sei in Europa weniger in erneuerbare Energien investiert worden. Gleiches gelte für Japan, wo nach der Katastrophe von Fukushima die Atomkraft als Hauptenergielieferant durch Kohle ersetzt wurde

Laut IEA ist der Zug aber noch nicht abgefahren: Würde mehr Energie im Gebäudebereich und bei der industriellen Produktion gespart, würden weniger Kohlekraftwerke gebaut und die ineffizienten unter ihnen vom Netz genommen, würde bei der Öl- und Gasproduktion kein Methan erzeugt und würden fossile Brennstoffe weniger stark von Regierungsseite subventioniert, könne man noch auf den „Pfad der Tugend“ zurückkehren und das Zwei-Grad-Ziel erreichen.

Die Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention, Christiana Figueres, stellt den IEA-Bericht in Zusammenhang mit der Bonner Klimakonferenz. „Er kommt in einem entscheidenden Moment für die Verhandlungen zum Klimawandel. Wieder einmal werden wir erinnert, dass es eine Lücke zwischen den jetzigen Anstrengungen gibt und dem nötigen Engagament, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen.“

Auch Figueres hat trotz der schlechten Zahlen Hoffnung: „Indem Politik und Wirtschaft alle Möglichkeiten ergreifen, die in dem Bericht geschildert werden,  können sie Aktionen gegen den Klimawandel anstoßen und den Raum für ein umfassendes Klima-Übereinkommen öffnen.“

Quelle

KLIMARETTER.INFO | ds 2013

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