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Japan kürzt Solarförderung um elf Prozent

Das Wirtschaftsministerium in Tokio hat nun final entschieden, dass ab April die Einspeisevergütung für Photovoltaik-Anlagen um elf Prozent sinkt.

Außerdem soll eine Deadline für die Umsetzung genehmigter Photovoltaik-Projekte eingeführt werden

Japan hat nun endgültig über die Senkung der Einspeisetarife für Erneuerbare-Energien-Anlagen entschieden. Sie liegen im Rahmen der Erwartungen. Die Solarförderung sinke zum 1. April um elf Prozent auf 32 Yen, umgerechnet knapp 23 Eurocent je Kilowattstunde, meldet die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ unter Berufung auf das japanische Wirtschaftsministerium METI. Die Photovoltaik-Einspeisetarife würden weiterhin für 20 Jahre gezahlt. Die Kürzung entspreche einer Empfehlung einer Expertenkommission.

In Japan ist eine Genehmigung der Photovoltaik-Anlage vom Ministerium die Voraussetzung für den Erhalt der Einspeisevergütung. Da es seit der Einführung der Solarförderung im Juli 2012 viele neue Anträge gegeben habe, die auch genehmigt, teilweise aber noch nicht gebaut worden seien, wolle das Ministerium nun eine Frist einführen. METI plane die Einführung einer Deadline, wonach die Photovoltaik-Projektentwickler nach der Genehmigung sechs Monate Zeit bekommen sollen, um sich Land und Equipment für den Bau der Anlage zu sichern. Diese mögliche Änderung solle aber zunächst noch durch eine öffentliche Anhörung geprüft werden. Das Wirtschaftsministerium gehe davon aus, dass die Neuregelung nächsten Monat eingeführt werden könne, sagte ein Vertreter nach dem Bericht der Nachrichtenagentur.

Anfang März hatten die Analysten der Deutschen Bank einen neuen Bericht veröffentlicht, wonach sie von einer moderaten Kürzung der Solarförderung um etwa zehn Prozent ausgingen. Dies entspreche auch in etwa dem Rückgang der Systempreise für private Photovoltaik-Anlagen in Japan zwischen dem dritten und vierten Quartal 2013. Die Preisänderungen in dem Bereich von gewerblichen Anlagen sei allerdings geringer ausgefallen, heißt es in dem Bericht weiter.

Kurzfristig werde die Nachfrage nach Photovoltaik in Japan hoch bleiben. Dies habe indes auch zu einer Knappheit an Arbeitern und Transportmitteln für die Module geführt. Ab April werde die Nachfrage wohl nachlassen, aber die Analysten der Deutschen Bank sehen keinen Einbruch. Es gebe noch eine erhebliche Anzahl von Photovoltaik-Projekten, denen die derzeitigen Einspeisevergütungen zusagt worden, die dann auch noch realisiert werden müssten. Insgesamt sei auch ein Photovoltaik-Zubau von acht bis neun Gigawatt in diesem Jahr in Japan möglich und wahrscheinlich, so die Erwartungen der Analysten.

Quelle

pv magazinz | Sandra Enkhardt 2014

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