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Japan: Milliarden für Atomruinen

Fukushima ist noch nicht ausgestanden aber die japanisch Regierung setzt wieder auf Atomkraft.

Die 50 nach der Katastrophe 2011 abgeschalteten AKW sollen wieder ans Netz gehen. Die Regierung will sogar noch drei neue Reaktoren genehmigen. Der Betreiber Tepco ist auch wieder ganz vorn dabei. Die japanischen Energiekonzerne sind durch die provisorische Versorgung mit Erdgas und Kohle und die Atomkraftpannen in enormen Finanznöten.

Japans Stromkonzerne investieren Milliardensummen in die sicherheitstechnische Nachrüstung, um ihre 50 Atomkraftwerke wieder ans Netz zu bekommen. Diese sind seit der Fukushima-Katastrophe im März 2011 abgeschaltet. Experten erwarten jedoch auch fast drei Jahre nach dem Super-GAU nicht, dass die Reaktoren kurzfristig wieder hochgefahren werden können. Die Arbeiten erweisen sich zum Teil als deutlich aufwändiger und teurer, als ursprünglich geplant. Zudem muss die nationale Atombehörde NRA in langwierigen Prüfungen sicherstellen, ob die nach der Fukushima-Katastrophe erhöhten Anforderungen eingehalten werden, bevor dann die – vielerorts atomkritisch eingestellten – zuständigen regionalen Behörden endgültig über den Neustart entscheiden.

Bisher haben die Energieunternehmen die Reaktivierung für sechs Reaktoren beantragt. Am gestrigen Donnerstag wurde bekannt, dass der Stromkonzern Chubu Electric Power den NRA-Check der japanischen Atomregulierungsbehörde für zwei weitere AKW will, die rund 230 Kilometer südwestlich von Tokio an der Pazifikküste liegen. Chubu hofft laut dem TV-Sender NHK, die Nachrüstungen bis September 2015 fertigzustellen, darunter den Bau einer 22 Meter hohen Flutmauer, die mögliche Tsunami-Wellen abfangen soll. Die Reaktoren am Standort Hamaoka sind sehr umstritten, da sie in einem stark erdbebengefährdeten Gebiet liegen. Sie sind vom selben Typ wie die, die in Fukushima zerstört wurden. Der Stromkonzern lässt seit Fukushima wie die anderen Energieunternehmen mehr Erdgas- und Kohlekraftwerke laufen, um den fehlenden Atomstrom zu ersetzen. Die hohen Brennstoffkosten brachten Chubu jedoch Finanzprobleme, weswegen das Unternehmen jetzt Druck macht, die AKW wieder in Betrieb nehmen zu können.

Probleme mit der Nachrüstung gibt es offenbar auch bei einem AKW auf Japans nördlicher Hauptinsel Hokkaido. Die NRA stellte bei der dort seit einem halben Jahr laufenden Inspektion fest, dass das Notkühl-System den neuen Anforderungen nicht entspricht. Der Konzern Hokkaido Electric kündigte daher jetzt zusätzliche umfängliche Maßnahmen an. Der Zeit- und Kostenplan des Unternehmens zum Neustart der Anlage ist damit Makulatur. Die Inbetriebnahme werde sich „deutlich“ verzögern, hieß es.

Drei neue AKWs für Japan – Tepco ist auch wieder dabei

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Quelle

KLIMARETTER.INFO | Joachim Wille 2014

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