‹ Zurück zur Übersicht
Bigi Alt | Mojib Latif ist Meterologe und Klimaforscher und leitet am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel den Forschungsbereich Ozeanzirkulation und Klimadynamik.

© Bigi Alt | Mojib Latif ist Meterologe und Klimaforscher und leitet am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel den Forschungsbereich Ozeanzirkulation und Klimadynamik.

Klimaforscher Latif fordert Kohlendioxid-Steuer

Eine Abschaffung des europäischen Emissionshandels und die Einführung einer CO2-Steuer fordert der renommierte Klimaforscher Mojib Latif in einem heute veröffentlichten Interview mit dem Online-Magazin klimaretter.info.

Im Januar 2005 startete der europäische Emissionshandel – als erster seiner Art weltweit. Mit handelbaren Zertifikaten für den Kohlendioxid-Ausstoß sollten die Treibhausgase deutlich reduziert werden. Zehn Jahre später sind aber viel zu viele Zertifikate im Umlauf, die Preise für CO2 im Keller. Der Forscher Mojib Latif vom Geomar Helmholtz-Zentrum hält eine Kohlendioxid-Steuer für die bessere Alternative. Eine Bilanz.

Auch in der dritten Handelsperiode seit 2013 erhielten viele Branchen „die Zertifikate umsonst“, sagt Latif und kritisiert den Emissionshandel grundsätzlich. Man könne „die Krisen dieser Welt nicht mit den Instrumenten lösen, die sie hervorgebracht haben“. Die Klimakrise werde durch unser Wirtschaftssystem verursacht und der Emissionshandel sei jetzt „Teil dieses Wirtschaftssystems“.

Latif, der am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel den Forschungsbereich Ozeanzirkulation und Klimadynamik leitet, hält inzwischen eine Steuer auf den Kohlendioxid-Ausstoß für den besseren Weg. Wer viel emittiere, müsse viel bezahlen, betont er. Mittlerweile gebe es auch eine „starke Bewegung“ für eine weltweite CO2-Steuer, an deren Spitze Weltbank-Chef Jim Yong Kim stehe. 72 Staaten unterstützen Latif zufolge inzwischen die Idee, darunter wichtige Player wie China oder Frankreich.

Eine Kohlendioxid-Steuer sei auch, so der Klimaforscher, eine Frage der Gerechtigkeit: Weil die fossilen Energien nicht für die Schäden aufkommen müssten, die sie verursachen, würden sie heute eine indirekte Subvention genießen, die „absolut inakzeptabel“ sei.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie hier

 

Weitere Informationen:

HERDER Verlag
Quelle

KLIMARETTER.INFO | Vera Kern 2015

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren