Klimawandel fördert heimischen Sojaanbau
Heimisches Soja ist gefragt und der Forschungsanbau in Deutschland intensiviert sich zunehmend.
Mit den steigenden Temperaturen wird der Sojaanbau auch in den nördlichen Regionen immer realistischer.
In Deutschland wird mehr und mehr Soja angebaut, denn die Nachfrage nach heimisch angebauter, nicht gentechnisch veränderter Futter- und Speisesoja steigt stetig. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert seit einiger Zeit bundesweit Soja-Forschungsprojekte. In Süddeutschland und Österreich wird bereits erfolgreich Soja angebaut. Die klimatischen Bedingungen sind in diesen Regionen recht günstig für den Anbau. In diesem Jahr wurden im Versuchsanbau Grub Rekord-Soja-Erträge erzielt, wie die Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) mitteilte.
Aber auch im kühleren Norddeutschland experimentieren Forscher mit dem heimischen Sojaanbau. Der Klimawandel spielt dem Vorhaben in die Hände. Mit den steigenden Temperaturen und züchterischen Möglichkeiten werde der Sojaanbau auch im Norden realistisch, so Professor Dr. Dieter Trautz von der Hochschule Osnabrück.
Sojaanbau in Norddeutschland realistischer
Das Versuchsgut der Universität Osnabrück ist der nördlichste Standort des bundesweiten Sojaforschungsprojekts „Ausweitung des Sojaanbaus durch züchterische Anpassung, sowie pflanzenbauliche und verarbeitungstechnische Optimierung“, das vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert wird. Professor Dieter Trautz betreut den Versuchsanbau auf dem Waldhof. Da die Jahresdurchschnittstemperaturen in Nordwestdeutschland durch den Klimawandel stetig ansteigen und gleichzeitig die Sojazüchtung frühreife Sorten an den Markt gebracht hat, befasse man sich nun auch mit dem Sojaanbau in nördlichen Regionen, erklärt Prof. Trautz im Interview.
Doch die schnellreifenden Sorten mit geringeren Temperaturansprüchen bringen jedoch geringere Erträge. Es müsse eine Sorte sein, die unter den Bedingungen gerade noch reif werde. Aufgrund der langsamen Jugendentwicklung sei bei Soja außerdem ein intensives und effektives Beikrautregulierungsmanagement erforderlich. Weiterhin seien Standortwahl, Reihenweite und die Bodentemperatur ausschlaggebend. Die Erträge von konventionellem und ökologischem Anbau unterschieden sich bisher kaum. Im Schnitt drei Tonnen je Hektar wurden bisher erzielt.
Süddeutscher Versuchsanbau erzielt sehr gute Erträge
Die Versuchsstation Grub der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) erzielte beim diesjährigen Sojabohnenanbau „Spitzenerträge“. Wie die LfL vergangene Woche mitteilte, wurden 2012 in Grub auf einer Fläche von 31,72 Hektar Sojabohnen angebaut, die mit mehr als 37 Dezitonnen pro Hektar ein hervorragendes Ergebnis erbracht habe. Im Rahmen des Aktionsprogramms „Heimische Eiweißfuttermittel“ sei der Sojaanbau in diesem Jahr nochmals ausgedehnt worden.
Donau-Soja‘ – Oberösterreich und Bayern entwickeln regionale Eiweißstrategie
Quelle
agrarheute.com 2012