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© Sonnenseite

Knapp 200 Müllteile auf 100 Metern Strand

Ergebnisse des NABU-Spülsaum-Monitorings auf Fehmarn und Rügen

Seit mehr als drei Jahren führt der NABU auf der Ostseeinsel Fehmarn ein sogenanntes Spülsaum-Monitoring durch, die Strecken werden seitdem von NABU-Aktiven der Ortsgruppe Fehmarn und dem Wasservogelreservat Wallnau auf angespülten Müll untersucht. Die Strandabschnitte liegen in den drei Naturschutzgebieten Wallnau, Krummsteert-Sülsdorfer Wiek und Grüner Brink.

Im Jahr 2012 wurden auf Rügen vier weitere Monitoringstrecken eingerichtet, sie liegen an der Tromper Wieck und an der Prorer Wieck. Sie werden vom lokalen NABU Kreisverband betreut. Die NABU-Aktiven werden dabei vom NABU-Bundesverband unterstützt.

Als Grundlage der Monitorings dienen die wissenschaftlichen Standards der regionalen Meeresschutzabkommen OSPAR und HELCOM. Danach werden repräsentative Strandabschnitte von 100 Meter Länge viermal im Jahr von allem, mit bloßem Auge erkennbaren Müll befreit und die Fundstücke nach 116 Kategorein sortiert und katalogisiert.

Spülsaum-Monitoring soll ausgeweitet werden

Insgesamt wurden seit Beginn der Sammlung auf Fehmarn im Januar 2011 mehr als 3.500 Müllteile auf den drei Teststrecken erfasst, dabei waren etwa 62 Prozent aus Plastik. Auf Rügen liegt der Plastikanteil sogar bei 76 Prozent. Hier wurden seit Februar 2012 mehr als 7.800 Müllteile gesammelt. Dies bestätigt die erwartete Annahme, dass Kunststoffe den größten Anteil des Mülls in den Meeren ausmachen.

Auf Fehmarn lassen sich saisonale Muster erkennen. Am Strandabschnitt Grüner Brink werden beispielsweise im jeweils viertes Quartal seit Beginn des Monitorings Zigarettenstummel, Süßigkeitenverpackungen und Plastikschraubdeckel häufiger gefunden als in allen anderen Quartalen.

Angesichts der Art der Objekte und der Jahreszeit der Funde sind Rückschlüsse auf touristische Aktivitäten am Badestrand, der an das Naturschutzgebiet angrenzt, sowie am naheliegenden Fährhafen Puttgarden zu vermuten.

Der NABU leistet durch seine Arbeit auch einen Beitrag für die nationale Umsetzung der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, welche die Mitgliedsstaaten verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, damit Abfälle im Meer im Jahr 2020 keine schädlichen Auswirkungen auf die Meeres- und Küstenumwelt haben. Grundlage dafür sind verlässliche, quantitative Daten aus systematischen Monitorings zur Belastung der Nord- und Ostsee durch Müll. Die Informationen können dadurch künftig dazu beitragen tausenden Seevögeln, wie dieser Seemöwe, das Leben zu retten.

Quelle

NABU 2014

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