Kohlendioxidausstoß nun 61 Prozent höher
Seit 2001 bilanziert das Global Carbon Project jährlich den weltweiten Kohlenstoffhaushalt.
Kurz bevor bei der Weltklimakonferenz in Warschau das sogenannteHigh-level Segment beginnt, also die wichtigen Politikvertreter anreisen, platzt eine sehr schlechte Nachricht in die Verhandlungen: Auch in diesem Jahr wird der weltweite Ausstoß von Kohlendioxid wieder einen neuen Rekordwert erreichen. Mit einem Plus von 2,1 Prozent – 36 Milliarden Tonnen – liegen die CO2-Emissionen dann 61 Prozent über denen von 1990, dem Ausgangsjahr des Kyoto-Protokolls. Von einer Reduktion der Emissionen, die ja der eigentliche Sinn und Zweck der Klimaverhandlungen ist, ist die Welt also weiter entfernt denn je. Das ist das Ergebnis des „Global Carbon Project“, das heute veröffentlicht wird.
Erarbeitet hat den Bericht das renommierte britische Tyndall Centre for Climate Change Research. „Die Regierungen, die diese Woche in Warschau zusammenkommen, müssen sich darauf einigen, wie sie diesen Trend umkehren“, fordern nun die Wissenschaftler. Bislang hat die COP in Polen keinen Anlass zu der Hoffnung gegeben, dass das irgendwie klappen könnte.
Seit 2001 bilanziert das Global Carbon Project jährlich den weltweiten Kohlenstoffhaushalt. Auf der neuen Online-Plattform Global Carbon Atlaswerden nun die Emittenten aufgelistet und die Zahlen anschaulich gemacht. Die Länder mit den höchsten Kohlendioxidemissionen sind China, das 27 Prozent des globalen Ausstoßes zu verantworten hat, gefolgt von den USA (14 Prozent) und der EU (zehn Prozent).
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt oder an der Einwohnerzahl ergibt sich jeweils eine ganz andere Reihenfolge. Auch der Ex- und Import von CO2 sowie Werte für einzelne Branchen oder Regionen lassen sich auf der Plattform darstellen und kombinieren.
Quelle
KLIMARETTER.INFO | red 2013