Korallenriffe in Gefahr
Korallenriffen weltweit drohen erhebliche Risiken, sogar wenn die globale Erwärmung auf zwei Grad begrenzt wird.
Eine umfassendere und robustere Analyse als in früheren Untersuchungen
Die Studie bietet erstmals einen umfassenden weltweiten Überblick über das Bleichen in Abhängigkeit von der globalen Temperaturänderung. Sie wurde durchgeführt von Wissenschaftlern aus Potsdam, der Universität von British Columbia in Kanada, sowie der Universitäten Melbourne und Queensland in Australien. Die Studie wurde soeben Nature Climate Change veröffentlichte.
Wird die Meeresoberfläche wärmer, so löst dies mit hoher Wahrscheinlichkeit vielerorts großflächige Korallenbleiche aus. Nur in einem Szenario mit stark reduziertem Ausstoß von Treibhausgasen und der zusätzlichen Annahme, dass die Korallen sich extrem schnell anpassen, könnten zwei Drittel von ihnen ungeschädigt bleiben. In allen anderen Fällen sind voraussichtlich sämtliche Korallenriffe schwer betroffen.
Für fast ein Viertel des Artenreichtums der Ozeane sind Korallenriffe der Lebensraum. Auch für Millionen Menschen bringen sie großen Nutzen, vom Küstenschutz über den Tourismus bis zur Fischerei. Die globale Erwärmung und die Versauerung der Meere, beide Folge der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen, stellen für diese Ökosysteme eine erhebliche Gefahr dar.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass bei einem Anstieg der globalen Mitteltemperatur über die Zwei-Grad-Grenze Korallenriffe an den Küsten unserer Meere großflächig geschädigt werden könnten, wenn man die gegenwärtigen Annahmen zur Temperaturempfindlichkeit zugrunde legt“, sagt die Leitautorin Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
„Ob die Korallenriffe sich anpassen können, ist bislang unsicher – ohne Anpassung aber werden unseren Berechnungen zufolge bereits bis 2030 rund 70 Prozent der Korallenstandorte langfristige Schäden erleiden, und das sogar in einem Szenario mit verstärktem Klimaschutz.“ Die Grenze, um unter diesen Bedingungen zumindest die Hälfte der Korallenriffe weltweit zu schützen, liegt nach Einschätzung der Forscher unter 1,5 Grad Erderwärmung.
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Quelle
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) 2012