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Kyoto-Protokoll: Die Schweiz hat ihre Verpflichtungen 2008–2012 erfüllt

Die Schweiz hat das im Kyoto-Protokoll festgelegte Ziel für den Zeitraum 2008–2012 erfüllt, und zwar mehrheitlich dank Reduktionsmassnahmen im Inland.

Auch im Ausland erworbene Emissionsreduktionszertifikate sowie die CO2-Senkenleistung der Schweizer Wälder wurden mitberücksichtigt. Doch wie es Bruno Oberle, Direktor des Bundesamtes für Umwelt, an der Pressekonferenz vom 10. April 2014 in Bern zum Ausdruck bringt, ist „das Reduktionsziel für 2013–2020 wesentlich höher gesteckt und nur mit gemeinsamen Anstrengungen aller betroffenen Sektoren erreichbar“.

Mit der Ratifizierung des Kyoto-Protokolls im Jahr 2003 verpflichtete sich die Schweiz, die Treibhausgasemissionen im Zeitraum 2008-2012 gegenüber 1990 um 8 Prozent zu vermindern. Der Großteil der Reduktionsmaßnahmen – namentlich die CO2-Abgabe, das Gebäudeprogramm und die CO2-Emissionsvorschriften für Personenwagen – erfolgte im Rahmen des CO2-Gesetzes.

Auch weitere seit den 1990er-Jahren getroffene Maßnahmen trugen das Ihre zur Verminderung der Emissionen bei. Zu erwähnen sind unter anderem die Steigerung der Energieeffizienz, die Förderung des öffentlichen Verkehrs, die Verlagerung der Gütertransporte von der Straße auf die Schiene, die Unterstützung naturnaher Methoden in der Landwirtschaft und die Reglementierung synthetischer Gase.

4,5 Millionen Tonnen weniger CO2 dank Maßnahmen im Inland

Dank der erwähnten Maßnahmen stabilisierten sich die Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 2012 auf einem Stand, der leicht unter dem Niveau von 1990 lag. Im gleichen Zeitraum wuchs die Bevölkerung um 18 Prozent, der Fahrzeugbestand in der Schweiz stieg um 34 Prozent und das Bruttosozialprodukt (BSP) nahm um 36 Prozent zu.

Ohne die Maßnahmen im Inland hätten die jährlichen Emissionen der Schweiz in CO2-Äquivalenten zwischen 2008 und 2012 etwa 4,5 Millionen Tonnen über dem effektiven Wert (52,3 Mio. t) gelegen. Die Treibhausgasemissionen pro Einwohner/in sanken im genannten Zeitraum von 7,8 auf 6,4 Tonnen. Zwar stiegen die durch Treibstoffe verursachten Emissionen 2008-2012 gegenüber 1990 um 13 Prozent, doch konnte diese Zunahme in anderen Sektoren kompensiert werden.

Nutzung der ergänzenden Instrumente des Kyoto-Protokolls

Zur Erreichung ihres Reduktionsziels für den Zeitraum 2008-2012 nutzte die Schweiz auch die ergänzenden Instrumente des Kyoto-Protokolls. Der Erwerb von Zertifikaten im Ausland – mehrheitlich mit dem Ertrag aus dem Klimarappen, der von der Privatwirtschaft auf Treibstoffen erhoben wird, und zu einem kleineren Ausmaß durch die Schweizer Unternehmen, die am Emissionshandel teilgenommen haben – schlug jährlich mit 2,5 Millionen Tonnen und die CO2-Senkenwirkung der Schweizer Wälder mit 1,6 Millionen Tonnen zu Buche. So gelang es der Schweiz, ihre Treibhausgasemissionen um 9 Prozent zu senken und das Kyoto-Ziel von 8 Prozent leicht zu übertreffen (siehe Faktenblatt 1). Die Übererfüllung wird auf die laufende Verpflichtungsperiode übertragen.

2013-2020: Engagement aller Sektoren gefordert

Für die zweite Verpflichtungsperiode unter dem Kyoto-Protokoll, die sich von 2013 bis 2020 erstreckt, hat die Schweiz ein Reduktionsziel für Treibhausgasemissionen von 20 Prozent gegenüber 1990 angekündigt. Derselbe Zielwert ist auch im revidierten CO2-Gesetz festgeschrieben und muss gemäß dem Willen des Parlaments durch inländische Reduktionsmaßnahmen bis 2020 erreicht werden. Die Differenz zwischen den beiden Zielen kann mit dem Kauf von ausländischen Zertifikaten ausgeglichen werden.

„Die Schweiz ist auf einem guten Weg“, erklärte Bruno Oberle an der Pressekonferenz. Zur Senkung ihrer Emissionen hat sie Instrumente in den Bereichen Industrie, Verkehr, Gebäude, Energie, Wald und Landwirtschaft entwickelt (siehe Faktenblatt 2). Diese Instrumente greifen, und die Emissionen sinken stetig. Am größten ist das Potenzial für Einsparungen im Gebäude- und im Verkehrssektor. Dennoch ist das Ziel um einiges ambitiöser als das der Periode 2008-2012.

„Das Engagement aller Partner und eine konsequente Umsetzung sind nötig“, ist Bruno Oberle überzeugt. Die Schweiz beweise, dass Wachstum und Klimaschutz miteinander vereinbar seien. „Unser Land erwartet nun auf internationaler Ebene, dass sich die anderen Staaten ebenfalls engagieren“, hielt Bruno Oberle abschließend fest.

Quelle

Bundesamt für Umwelt BAFU 2014

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