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Marrakesch: Der Weg zur Erreichung der Klimaziele muss klar sein

Die Anpassung nationaler Klimaschutzpläne und ein Fahrplan für Unterstützung von Entwicklungsländern müssen ins Zentrum der Diskussionen gestellt werden.

Gestern startete die Klimakonferenz COP 22 in Marrakesch. Es ist nach dem Inkrafttreten des Klimaabkommens von Paris am vergangenen Freitag das erste internationale Zusammentreffen mit einem wirksamen, weltweiten Klimaschutzabkommen. „Wir müssen jetzt rasch an die Umsetzung gehen, es ist keine Zeit sich zurückzulehnen. In Marrakesch muss es gelingen, den Weg zur Erreichung der Klimaziele zu ebnen. Dafür ist eine Anpassung der nationalen Anstrengungen und ein Fahrplan für Unterstützung von Entwicklungsländern notwendig“, erklärt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000, der vor Ort sein wird.

Derzeitige Anstrengungen sind nicht ausreichend für Zielerreichung

Die derzeit zugesagten Anstrengungen reichen dabei nicht aus, um die Ziele des Abkommens zu erreichen. Sie würden zu einer globalen Erwärmung von etwa 2,7 Grad führen, was weit über dem erklärten Ziel des Abkommens liegt, die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad einzugrenzen. Auch das UN-Umweltprogramm (UNEP) hatte in der Vorwoche auf deutlich mehr Ambition gedrängt. In Paris wurde zumindest beschlossen, dass im Jahr 2018 eine Überprüfung der nationalen Klimaschutzpläne vorgenommen werden soll. Im gleichen Jahr soll dann auch der neue Bericht des Weltklimarates vorliegen, der Wege zur Erreichung des 1,5 Grad-Ziels aufzeigen soll. „Wir brauchen in Marrakesch Bewegung, was die Anpassung der Anstrengungen an die Pariser Klimaziele betrifft. Österreich soll sich dabei dafür einsetzen, dass auch die Beiträge der EU erhöht werden. Das ist schlicht notwendig und würde den internationalen Gesprächspartnern guten Willen zeigen“, erklärt Wahlmüller.

Fahrplan für 100 Mrd. US-Dollar festlegen

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Umsetzung der Versprechen an Entwicklungsländer, denen finanzielle Unterstützung in Höhe von 100 Mrd. US-$ zugesagt wurde. Es geht dabei darum, einen klaren Fahrplan festzulegen, der zeigt, aus welchen Quellen die Mittel kommen werden und wofür sie eingesetzt werden. „Wir brauchen jetzt einen klaren Fahrplan für die Umsetzung dieses zentralen Versprechens. Dabei ist Österreich aufgefordert, selbst seinen fairen Beitrag zu leisten. In einem ersten Schritt müssen die jährlichen Unterstützung-Beiträge auf 150 Mio. Euro erhöht werden“, betont Wahlmüller. Diese Mittel sollen dabei aus öffentlichen Quellen stammen und zusätzlich zu bereits bestehenden Verpflichtungen im Rahmen der Entwicklungshilfe zur Verfügung gestellt werden.

Energiewende in Österreich umsetzen

Wichtig ist aber auch, die Energietransformation in Richtung 100 Prozent erneuerbare Energie in Österreich umzusetzen. Die Bundesregierung hat dazu einen Prozess zur Erarbeitung einer Energie- und Klimastrategie gestartet, der leider ohne klare Zielsetzungen begonnen hatte. Zuletzt hatten Umweltminister Andrä Rupprechter und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner jedoch bei einer Informationsveranstaltung in Linz am 19. Oktober klargestellt, dass der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas (Dekarbonisierung) das Ziel der Energie- und Klimastrategie sein und ein Umsetzungsplan dafür erarbeitet werden soll. „Jetzt geht es darum, dass sich die gesamte Bundesregierung hinter den langfristigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas stellt und den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft freimacht. Die Umsetzung des Klimaabkommens von Paris ist eine große Chance für die österreichische Wirtschaft und auch für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Wir sollten diese Chance nützen und dabei sein, wenn der Zug abfährt“, so Wahlmüller.

 

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL2000 stellt zudem ein Medienbriefing mit den wichtigsten Daten und Fakten zur internationalen Klimakonferenz online, das unter http://bit.ly/2fSIA8K abgerufen werden kann.
Quelle

GLOBAL 2000 | 2016

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