‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

Meeresspiegel bedroht Endlager

Dem küstennah gelegenen britischen Atommüll-Endlager Drigg droht ein frühes Aus.

Durch den klimabedingten Anstieg des Meeresspiegels und die damit einhergehenden Veränderungen in der Küstenbeschaffenheit werde in der Zukunft wohl Atommüll weggeschwemmt, schreibt die TageszeitungThe Guardian unter Berufung auf ein Dokument des britischen Umweltamtes.

Schon in einigen hundert Jahren könne es so weit sein, schätzt die Behörde. Insgesamt geht es um eine Million Kubikmeter an schwach radioaktivem Abfall, der in den vergangenen 55 Jahren in Drigg gesammelt wurde – und die Küste der Irischen See in der nordwestenglischen Grafschaft Cumbria verschmutzen würde.

Die Betreibergesellschaft LLW Repository bezeichnete die Gefahr einer nuklearen Verschmutzung indes als unerheblich. Der schwach radioaktive Abfall werde in einigen hundert Jahren kaum noch strahlen. Zudem würden strenge Vorschriften eingehalten, sagte der Chefingenieur Richard Cummings. Weitere 800.000 Kubikmeter Atommüll soll LLW Repository innerhalb der nächsten hundert Jahre noch in Driggs lagern.

Derweil seien in den letzten Jahren bereits 1.200 radioaktive Partikel an den Stränden in der Nähe von Driggs gefunden worden, sagte Martin Forward von der Umweltorganisation Cumbrians Opposed to a Radioactive Environment (CORE).

Noch mehr Atommüll in Driggs zu lagern sei „unethisch und höchst gefährlich für zukünftige Generationen“. Laut dem Guardian ist es zudem nicht sicher, ob in den vergangenen Jahrzehnten nicht auch stark radioaktive Abfälle in dem Lager deponiert wurden – dabei ist es nur für schwach radioaktives Material vorgesehen.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | jop 2014

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren