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Mehr Malaria durch Erderwärmung

Malariaerreger breiten sich durch weltweit steigende Temperaturen auch in bisher „sicheren“ Regionen aus.

Das fanden britische und US-Forscher mithilfe von Untersuchungen in Afrika und Südamerika heraus. In der US-Fachzeitschrift Science veröffentlichten die Wissenschaftler eine Studie, nach der bei höheren Temperaturen mehr Infektionen mit dem Erreger gemessen wurden. Bei sinkenden Temperaturen seien hingegen weniger Erkrankungen aufgetreten. Malaria wird auf den Menschen durch bestimmte Stechmücken übertragen.

Studien-Koautorin Mercedes Pascual betont in einem Interview mitScience, dass der Erreger in dem Insekt in wärmerer Umgebung schneller reife und somit seine Wirkung effektiver entfalten könne als bei niedrigen Temperaturen. Durch die Erderwärmung seien deshalb immer mehr Menschen in Afrika und Südamerika, die in Hochebenen leben, von Malaria betroffen. Gerade die kühleren Bergregionen waren bisher von der Krankheit ausgespart geblieben.

In Äthiopien und Kolumbien ermittelten die Forscher rund 400.000 mehr Malariafälle pro Jahr als in Gegenden, die früher malariafrei waren, und 1,8 Millionen mehr Fälle in ohnehin betroffenen Gebieten. Insgesamt untersuchten die Wissenschaftler die Malariaverbreitung von 1990 bis 2005. Derzeit sterben laut Weltgesundheitsorganisation jährlich rund eine halbe Million Menschen an dem Erreger.

Die Erkenntnisse der neuen Studie bestätigen eine Studie des Afrika-Instituts von 2008, die eine weltweite Steigerung der Malariafälle um fünf fünf bis sieben Prozent vorhersagte.

Eine Umfrage im FachmagazinEnvironmental Health Perspectives unter Gesundheitsexperten ergab, dass durch die Erderwärmung nicht nur Malaria, sondern auch andere Krankheitserreger wie Salmonellen zunehmen könnten.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | sg 2014

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