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Bundesregierung / Denzel | Ministerpräsident Abe die Kanzlerin | Die promovierte Physikerin Angela Merkel warnte in Tokio vor den Risiken der Atomkraft.

© Bundesregierung / Denzel | Ministerpräsident Abe die Kanzlerin | Die promovierte Physikerin Angela Merkel warnte in Tokio vor den Risiken der Atomkraft.

Merkel warnt in Japan vor Atomkraft

Bei ihrem Besuch in Japan hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der Atomkraft gewarnt.

Zeitgleich entschied die japanische Regierung – trotz Protesten – die ersten Atomkraftwerke nach dem Reaktorunglück von Fukushima wieder in Betrieb zu nehmen. „Es können die unwahrscheinlichsten Risiken auftreten“, sagte Merkel Medienberichten zufolge am Montag in der japanischen Hauptstadt Tokio vor Studenten und Professoren im Hinblick auf die Atomkraft.

Vor fast genau vier Jahren war es im Atomkraftwerk Fukushima Daiichiinfolge eines Tsunamis zu einer nuklearen Katastrophe gekommen, bei der große Mengen radioaktiver Substanzen austraten und Menschen zu Tode kamen. „Für mich war Fukushima ein einschneidendes Ereignis, weil Fukushima in einem Land passiert ist, das eine sehr hohe technische Qualität hat“, sagte Merkel in Tokio. Dennoch will Japan die Atomkraftwerke in Sendai und Takahama in Kürze wieder in Betrieb nehmen. Bewohner erhoben gegen die Entscheidung Klage, da das AKW Sendai nicht gegen einen Ausbruch des nahen Vulkans Sakurajima gesichert sei.

Nach Angaben der Umweltorganisation Greenpeace hatte die Reaktorkatastrophe in Fukushima beträchtliche Auswirkungen auf die weltweite Stromproduktion. 2011 sei die atomare Stromerzeugung um vier Prozent, im darauffolgenden Jahr sogar um sieben Prozent gesunken. Dabei war im gleichen Zeitraum auch in 16 weiteren Ländern das Aufkommen von Atomstrom rückläufig. Greenpeace zufolge lag der Anteil der Atomenergie am weltweiten Strommix bei nur noch elf Prozent und erreichte damit ein Rekordtief.

Anlässlich des Japan-Besuchs appellierte Greenpeace an die Kanzlerin, sich bei der Regierung in Tokio für einen ungebremsten Ausbau der erneuerbaren Energien einzusetzen. Das japanische Einspeisegesetz vom Juli 2012 hatte die Zahl der Erneuerbaren-Anlagen rapide anwachsen lassen.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | kir 2015

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