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Mit fair zu öko

Kaffeeproduzenten aus Burundi suchen einen Markt und finden ein neues Wertesystem.

Öko-Landbau hat nur dann Zukunft, wenn die Bauern davon leben können. Naturland hat deshalb mit dem Naturland Fair Zeichen eine freiwillige Zusatzzertifizierung geschaffen, die beides – öko und fair – aus einer Hand bietet. Welchen konkreten Nutzen das für die Bauern bietet, darüber haben sich am Samstag zwei Vertreter von Kaffee-Kleinbauern aus Burundi mit einem Naturland Milchbauern aus Oberbayern ausgetauscht. Dabei wusste der Bayer zu berichten, dass Faire Partnerschaften auch für die Bauern im Norden wichtig sind, während die burundischen Gäste betonten, dass Fair auf Dauer auch im Süden nur mit Öko ein wirkliches Zukunftsmodell ist.

Langjährige Partnerschaften

Der Besuch auf dem Hof von Naturland Landwirt Heinrich Schwabenbauer in Gmund am Tegernsee war Teil der sogenannten Produzentenrundreise im Rahmen der Fairen Woche, die alljährlich vom Forum Fairer Handel ausgerichtet wird. Ernest Ndumuraro, Geschäftsführer des burundischen Verbandes von Kaffeekooperativen COCOCA, und Augustin Manirakiza, Marketingleiter von InterCafé wollten sich dabei vor allem auch über die Naturland Öko-Zertifizierung informieren. Vermittelt wurde der Kontakt durch das Fairhandelshaus dwp e.G., mit dem COCOCA ihren Kaffee gerade erstmals auf den deutschen Markt bringt. Als langjähriger Naturland Partner schlug dwp der Kooperative vor, ihre Kaffeeplantagen auf ökologischen Landbau umzustellen. Ein Vorschlag, mit dem die Schwaben bei ihren burundischen Partnern auf offene Ohren stießen.

Zwei Kulturen, eine Meinung

„Es nutzt uns nichts, wenn wir nur unseren Kaffee verkaufen. Wir wollen langfristig wirtschaften und das Land für zukünftige Generationen bewahren. Deswegen wollen wir neben dem Fairen Handel auch ökologischen Kaffeeanbau betreiben,“ sagte Ernest Ndumuraro beim Besuch in Gmund am Tegernsee. Auch wenn über 7.000 km zwischen ihnen liegen, sind ihre Ansätze ähnlich. Heinrich Schwabenbauer, der an den Naturland Fair Partner Milchwerke Berchtesgadener Land liefert, schildert seine Motivation so: „Ich möchte wertvolle Lebensmittel erzeugen und dabei unsere Umwelt erhalten. Ein respektvoller Umgang mit Mensch und Natur ist für mich selbstverständlich.“

Zusammen für ein nachhaltig gutes Miteinander

Am Sonntag stellten die drei dann gemeinsam anlässlich eines Fairen Frühstücks des Weltladens in Grafing ihre Arbeit einer größeren Gruppe interessierter Besucher vor. Im Anschluss besuchten sie dann noch die Kaffeerösterei Merchant&Friends, die sich mit Naturland Fair ebenfalls öko und fair verschrieben hat. Agnes Bergmeister, Naturland Mitarbeiterin, die die Produzenten begleitet, sagt: „Mit Naturland Fair wollen wir vom Öko-Landbau kommend eine weitere Dimension der Nachhaltigkeit abdecken. Dieses Beispiel zeigt, dass der Weg zu öko und fair seinen Anfang aber auch im Fairen Handel nehmen kann.“

Faire Woche schafft Aufmerksamkeit

Noch bis zum 28. September werden Ernest Ndumuraro und Augustin Manirakiza in Schulen und Weltläden mit ihren Vorträgen den Fairen Handel erlebbar machen. Die Kaffeeproduzenten aus Burundi reisen während der Fairen Woche durch Deutschland, um Verbrauchern und Politikern von ihrer Arbeit zu erzählen. Die Faire Woche – ein Aktionszeitraum vom 12. bis 28. September – wird vom Forum Fairer Handel veranstaltet, um auf die Notwendigkeit des Fairen Handels hinzuweisen. Bei Fairen Probieraktionen, Vorträgen und Gesprächen mit Produzentenvertretern, Fahrradtouren und vielfältigen anderen Aktionsideen informieren sich über eine Millionen Menschen über die Hintergründe und  Wirkung des Fairen Handels.

Quelle

NaturlandVerband für ökologischen Landbau e.V. 2014

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