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Moskau drosselt Gaslieferungen nach Europa

Russlands Präsident Wladimir Putin reagiert auf die Sanktionen des Westens mit Gegendruck und neuen Wegen in der Energiepolitik.

Am Samstag erklärte der russische Vizeregierungschef Igor Schuwalow in China, beide Länder hätten sich auf über 30 Projekte in den verschiedensten Bereichen verständigt.

Erst Anfang September hatte im Beisein von Putin der Bau einerErdgasleitung nach Asien begonnen. Die 40 Milliarden Euro teure Röhre soll ab 2018 russisches Erdgas aus den ostsibirischen VorkommenTschajadinskoje und Kowyktino nach China liefern. So will Russland seine Absatzmärkte stärker nach Osten ausrichten und seine Abhängigkeit von den westlichen Abnehmern verringern.

Zugleich scheint Russland auf die westlichen Sanktionen mit einer Drosselung seiner Gaslieferungen nach Europa zu reagieren. Deutschland, Polen und Österreich meldeten einen Druckabfall in den Pipelines. In Polen sei knapp die Hälfte des Gases nicht angekommen. „Wir haben große Sorgen, viele Parlamentarier sind in heller Aufregung“, sagte Angelika Niebler (CSU), Gruppenchefin der deutschen Unionsparteien im Europaparlament, der Süddeutschen Zeitung. Das EU-Parlament plane deshalb nächste Woche eine Sondersitzung. Die EU-Kommission wiederum lässt derzeit in einer Studie untersuchen, was ein völliger Lieferstopp für Europa bedeuten würde.

Am Freitag hatten die USA und die EU neue Sanktionen gegen Russlandverhängt – darunter auch im Energiebereich: So dürfen sich die drei großen russischen Ölunternehmen kein Geld mehr an den Finanzmärkten Europas besorgen. Zudem dürfen europäische Hersteller keine Technologie mehr an Russland liefern, mit der in der Arktis Ölfelder erschlossen werden können.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | bra 2014

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