Neuer Emissionshandel beschlossene Sache
Die Abgeordneten im Europäischen Parlament haben die Reform des EU-Emissionshandels verabschiedet, die damit praktisch in trockenen Tüchern ist. Sie wird den Preis pro Tonne CO2 deutlich erhöhen – allerdings nicht auf die magische Grenze von 30 Euro, die als echter Anreiz für klimafreundliche Investitionen gilt. Von Susanne Schwarz
Innerhalb des kommenden Jahrzehnts soll sich der CO2-Preis im EU-Emissionshandel ungefähr verdreifachen. Das Europäische Parlament hat die Reform des Emissionshandels verabschiedet, an der es gemeinsam mit dem Ministerrat seit Jahren arbeitet. Die Regelungen betreffen die Zeit von 2021 bis 2030. Damit ist die Gesetzesänderung quasi in trockenen Tüchern. Der Ministerrat muss sie zwar noch formell billigen, informell haben sich die beiden gesetzgebenden EU-Gremien allerdings schon geeinigt.
Die parlamentarische Berichterstatterin Julie Girling von den britischen Konservativen sieht in der Reform einen Erfolg. „Wir haben viele Probleme angepackt – von einem CO2-Preis, der eindeutig zu niedrig war, um den Markt funktionsfähig zu machen, bis hin zu der schwierigen Frage des Gleichgewichts zwischen unseren umweltpolitischen Zielen und dem Schutz der energieintensiven europäischen Industrie“, sagte sie.
Kraftwerke und Fabriken müssen zwischen 2021 und 2030 ihren CO2-Ausstoß EU-weit um 2,2 Prozent pro Jahr absenken – bislang waren nur 1,74 Prozent geplant. Außerdem sollen mehr CO2-Zertifikate aus dem Markt genommen werden, um das Überangebot zu verkleinern.
In den vergangenen Jahren konnte der EU-Emissionshandel keine klimafreundlichen Investitionen anregen, weil zu viele Zertifikate den Markt überschwemmten. Nun sollen doppelt so viele „Verschmutzungsrechte“ vom Markt genommen und in die sogenannte Marktstabilitätsreserve verschoben werden wie bislang vereinbart. Das sind mehrere hundert Millionen Tonnen.
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Quelle
Der Hintergrund wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (Von Susanne Schwarz) 2018 verfasst – das Nachrichten- und
Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne
Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info)
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