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© istockphoto.com | bkindler | Neuseeland: Klimawandel im Fokus des Staates

Neuseeland wird zum Klimavorreiter

Jacinda Ardern bringt neuen Wind in die neuseeländische Politik. Nach ihrem Wahlsieg hat die 37-jährige Labour-Politikerin angekündigt, den Klimaschutz mit Vorrang zu behandeln

Im Jahr 2050 soll Neuseeland nach ihren Vorstellungen keine CO2-Emissionen mehr ausstoßen. Um das Ziel zu erreichen, will die neue Premierministerin einen CO2-Preis nach britischem Vorbild einführen, den eine unabhängigen Kommission überwachen soll.

Außerdem soll der landesweite Emissionshandel auf die Landwirtschaft ausgeweitet werden. Die Bauern im Land protestieren dagegen. Fast die Hälfte der neuseeländischen Emissionen (brutto 80 Millionen Tonnen) stammt aus der Landwirtschaft, zu weiteren jeweils rund 20 Prozent sind Energieerzeugung und Verkehr für die Treibhausgase des Inselstaats verantwortlich.

Bislang hatte Neuseeland ein vergleichsweise schwaches Klimaziel vorzuweisen: Bis 2030 will der Inselstaat 30 Prozent seiner Emissionen im Vergleich zu 2005 einsparen. Bezogen auf 1990 – das im weltweiten Vergleich übliche Basisjahr – ist das eine Reduktion um gerade mal elf Prozent in 40 Jahren.

Labour-Chefin Ardern will nun mit der rechtspopulistischen Partei New Zealand First regieren, die ihre Klimapläne gutheißt. Unterstützung bekommt sie für ihre Ankündigungen auch von der Green Party. „Ich glaube, dass das eine Regierung des Wandels wird“, sagte Ardern am Freitag. „Wir haben Verbündete im Parlament gefunden, die sich uns anschließen wollen, ein faireres Neuseeland aufzubauen. Ein Land, in dem die Umwelt geschützt wird.“

Bislang haben nur wenige Länder erklärt, in dieser Jahrhunderthälfte CO2-neutral zu werden. Norwegen hat das für 2030 angekündigt und Schweden für 2045. In Deutschland gibt es noch keinen dementsprechenden Beschluss.

 

climatechangenews.com | Screenshot | Jacinda Ardern, die jüngste Regierungschefin der Welt, bringt neuen Wind in die neuseeländische Politik und will den Klimaschutz voranbringen.
Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (bra) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden! 

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