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Nicholas Stern hat nachgerechnet

Sollte die globale Durchschnittstemperatur weiterhin ungebremst zunehmen, könnte das die Menschheit schwerer treffen als bislang angenommen.

Das geht aus Berechnungen des Ökonomen Nicholas Sternvom Grantham Research Institute on Climate Change and the Environment an der London School of Economics hervor, die am Montagveröffentlicht wurden. Demnach könnte der Lebensstandard der Menschheit noch in diesem Jahrhundert anfangen zu sinken, wenn der Treibhausgasausstoß nicht erheblich verringert wird.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Simon Dietz hat Stern das sogenannte DICE-Modell, ein Standardmodell für die Berechnung der Folgekosten des Klimawandels sowie der Kostenvorteile von Anpassungsmaßnahmen, überarbeitet. Erkenntnisse aus Berechnungen mit diesem Modell sind auch in den Fünften Sachstandsbericht des Weltklimarates eingeflossen. „Unser Ziel war es zu zeigen, inwieweit eine neue Version dieses Modells dazu beitragen kann, die neuesten Erkenntnisse der Klimawissenschaft und Klimaökonomie besser zu berücksichtigen“, sagte Dietz.

So berücksichtige das Modell nun eine größere Bandbreite möglicher Klimafolgen – nach Ansicht der Wissenschafler unterschätzt das alte Modell die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft. Außerdem geht das Modell nun sensibler mit Unsicherheiten um, etwa der Frage, um wie viel Grad die globale Durchschnittstemperatur bei einer bestimmten Zunahme der CO2-Konzentration der Atmosphäre zunehmen wird. Auch geht das neue Modell davon aus, dass der Klimawandel die Wirkkräfte des ökonomischen Wachstums selbst unterminieren kann – das alte Modell nimmt lediglich an, dass der Klimawandel nur das Wirtschaftswachstum abschwächt.

„Es ist extrem wichtig, die begrenzte Aussagekraft des Standardmodells zu verstehen, das Annahmen macht, die so nicht den Stand des Wissens über den Klimawandel sowie dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft berücksichtigen „, sagte Stern. 2006 hatte Stern mit dem nach ihm benannten „Stern-Report“ auf sich aufmerksam gemacht, der der Welt vor Augen führte, um wie viel teurer es wird, nichts gegen den Klimawandel zu unternehmen, statt rechtzeitig Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | em 2014

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