Organisierte Banden plündern Photovoltaik-Anlagen
Besorgniserregende Ausmaße hat der Diebstahl von Solarmodulen und Wechselrichtern in Schleswig-Holstein erreicht.
Der Diebstahl von Solarmodulen und Wechselrichtern hat nach Angaben des Verbands watt 2.0 in Schleswig-Holstein besorgniserregende Ausmaße angenommen. Organisierte Banden hätten in den vergangenen Monaten große Schäden an den Photovoltaik-Anlagen angerichtet. Die Schäden beliefen sich auf mehrere hunderttausend Euro pro Jahr.
„Vor allem abgelegene Solarparks und Dachanlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden außerhalb von Ortschaften sind bei den Diebesbanden besonders beliebt“, sagt Katrin Schirrmacher, Geschäftsführerin von watt 2.0.In Schleswig-Holstein sind nach Angaben des Verbands mittlerweile mehr als 31.000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von etwa 1,2 Gigawatt installiert.
Nach Schätzungen der Mannheimer Versicherung wird jeder zehnte Schaden an einer Photovoltaik-Anlage durch den Diebstahl von Komponenten verursacht. Die gestohlenen Komponenten verblieben zumeist auch nicht im Bundesland, sondern würden über die Grenze geschafft und weiter nach Osten verkauft, heißt es bei watt 2.0.
Auch der weitere Verkauf über Online-Plattformen sei nicht ausgeschlossen. Marktplätze wie Second Sol arbeiteten aber bereits damit, Lösungen zur Vermeidung von Diebstählen anzubieten. „Wir können nicht ausschließen, dass entwendete Solarmodule und Wechselrichter auf Marktplätzen im Internet angeboten werden“, sagt Second-Sol-Geschäftsführer Frank Fiedler.
„Mit www.pv‐diebstahl.de bieten wir ein Diebstahlregister an, auf dem Solarmodule und Wechselrichter mit Seriennummer, Hersteller, Typ sowie Ort des Diebstahls als gestohlen gemeldet werden können.“
Mit dem Diebstahlregister könnten sowohl bestohlene Eigentümer als auch Käufer prüfen, ob die Photovoltaik-Produkte dort gemeldet seien. In Kooperation mit watt 2.0 werden ab sofort spezielle Sicherheitsetiketten mit einem QR‐Code angeboten, wie es weiter hieß.
Quelle
pv magazine | Sandra Enkhardt 2013