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Oxfam-Kritik: G20 unterstützen fossile Energien statt arme Länder bei der Bewältigung des Klimawandels

Deutschland gibt dreimal so viel für Subventionen aus wie zur Unterstützung von Anpassung an den Klimawandel in den armen Ländern.

Die Ausgaben der G20-Länder zur Unterstützung fossiler Energien überschreiten bei Weitem die Hilfszahlungen reicher Länder zur Bewältigung des Klimawandels. Darauf weist die internationale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam im Vorfeld des G20-Gipfeltreffens im türkischen Antalya hin, bei dem unter anderem Klimathemen diskutiert werden sollen.

In den Jahren 2013 und 2014 haben die G20-Staaten fossile Energien wie Öl und Kohle im Durchschnitt mit rund 77 Milliarden US-Dollar (etwa 72 Mrd. Euro) Direktzahlungen und Steuererleichterungen pro Jahr subventioniert, während reiche Länder, darunter viele G20-Staaten, 2014 nur zwischen vier und fünf Milliarden US-Dollar (3,7-4,7 Mrd. Euro) für die Anpassung armer Länder an den Klimawandel an tatsächlicher Unterstützung bereitgestellt haben.

Der Gesamtbetrag der G20-Subventionen für fossile Energien, inklusive staatlicher Investitionen und vergünstigter Kredite, beläuft sich auf 450 Milliarden US-Dollar (rund 420 Mrd. Euro). Der Finanzbedarf armer Länder zur Anpassung an den Klimawandel, den fossile Energien befeuern, wird auf 150 Milliarden US-Dollar (rund 140 Mrd. Euro) geschätzt.

  • Deutschland unterstützte arme Länder bei der Anpassung an den Klimawandel im Jahr 2014 mit 840 Millionen US-Dollar (780 Mio. Euro). Die jährlichen Subventionen für fossile Energien betragen mit 2,8 Milliarden US-Dollar (2,6 Mrd. Euro) mehr als das Dreifache.
  • Die USA stellen pro Jahr rund 400 Millionen US-Dollar (370 Mio. Euro) für die Anpassung an den Klimawandel bereit, fördern fossile Energien aber mit dem 51-Fachen: 20,5 Milliarden US-Dollar (19 Mrd. Euro).
  • Australien subventioniert fossile Energien mit 5 Milliarden US-Dollar (4,7 Mrd. Euro) pro Jahr, dem 71-Fachen der 70 Millionen US-Dollar (65 Mio. Euro), die für Anpassung bereitstehen.
  • Frankreich, der Gastgeber des UN-Klimagipfels im Dezember, stellt 70 Millionen US-Dollar (65 Mio. Euro) pro Jahr für Anpassungsprogramme bereit, aber 125 Millionen US-Dollar (116 Mio. Euro) für die Subventionierung fossiler Energie.

Jan Kowalzig, Klimaexperte von Oxfam Deutschland: „Die reichen Länder können nicht behaupten, es fehle ihnen an dem nötigen Kleingeld, um die armen Länder angemessen bei der Bewältigung des Klimawandels zu unterstützen. Sie stecken ein Vielfaches der benötigten Beträge in die Förderung fossiler Energien wie Kohle und Öl. Mit anderen Worten: Sie geben mit vollen Händen Geld für Klimazerstörung aus und behaupten dann, nichts mehr für die Unterstützung armer Länder im Umgang mit den Folgen des Klimawandels übrig zu haben. Damit muss Schluss sein!“

Das C20-Media Briefing „A World Economy for all“ mit Oxfam-Positionen und Hintergrundfakten zu den relevanten Themen des Gipfels steht zum Download bereit unter http://oxf.am/Zsbm.

Die Daten zur Subventionierung fossiler Energien stammen aus dem Bericht „Empty Promises“ von Oil Change International und sind einsehbar unter www.odi.org/empty-promises.

Quelle

Oxfam Deutschland e.V. 2015

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