‹ Zurück zur Übersicht
commonfuture-paris2015.org

© commonfuture-paris2015.org

Paris: „Sozialvertrag“ für den Klimaschutz

Das fossile Zeitalter ist vorbei: Am letzten Tag der Wissenschaftlerkonferenz in Paris sind die Appelle an die Klimaverhandler sehr eindeutig. Ein globaler CO2-Preis ist für viele der einzige Weg zum schnellen Umdenken.

Und die Forscher wollen zusammen mit sozialen Bewegungen die für viele abstrakte Gefahr des Klimawandels in ein greifbares Problem übersetzen. Selten war ein Wissenschaftskongress so politisch. Von dem weltfremden Experten, der einsam in seinem Labor vor sich hinarbeitet, ist auf der Konferenz „Our Common Future Under Climate Change“ in Paris wenig zu merken. Die über 2.000 geladenen Wissenschaftler wissen, dass ihre Forschungsthemen und Statements sechs Monate vor dem Klimagipfel Ende des Jahres hochbrisant sind. Jedes kleine Science-Poster, das hier in den Gängen des Unesco-Sitzes ausgestellt wurde, ist ein Baustein zur Post-Fossil-Ära. Die wurde am Freitagmorgen von Hans Joachim Schellnhuber, dem Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), vor der Forschergemeinde ausgerufen.

„In den nächsten 20 bis 30 Jahren brauchen wir eine Implosion der kohlenstoffbasierten Wirtschaft“, so der Klimaforscher. „Sonst schaffen wir das Zwei-Grad-Ziel nicht und das wäre wirklich eine schlechte Idee“, erklärte Schellnhuber in seiner ruhigen, aber bestimmten Art. „Es ist nicht so kompliziert, wie Sie glauben – Sie können von heute auf morgen entscheiden, nicht mehr zu fliegen, dazu brauchen wir keine neuen Instrumente. Klimaschutz ist eine moralische Entscheidung.“

Das Klima zu schützen ist für den Top-Wissenschaftler in erste Linie eine Frage des Anstands. Schellnhuber plädierte deshalb auch für einen neuen „Sozialvertrag“ für den Klimaschutz. Das industrielle Zeitalter habe seine Versprechen nicht erfüllt und den meisten Menschen auf der Erde keineswegs Wohlstand gebracht.

Hier können Sie den Hintergrund weiterlesen

Quelle

KLIMARETTER.INFO | Aus Paris Susanne Götze 2015

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren