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Photovoltaik: Noch ein schwieriges Jahr

Früher zog die Rendite, heute geht es um Eigenverbrauch. Der Markt kommt nur langsam in Schwung.

Nach dem Markteinbruch in diesem Jahr ist es schwer, Prognosen für 2014 zu treffen. Denn der Wechsel von der Rendite zum Eigenverbrauch muss erst bei den Kunden ankommen.

Die Querschiesser Unternehmensberatung in Xanten hat im Auftrag der Fachzeitschrift photovoltaik die Konjunkturaussichten im deutschen Photovoltaikhandwerk analysiert. Dazu wurden Dachdecker, Elektro- und SHK-Handwerker sowie Solarteure zu ihren Geschäftsprognosen für 2014 befragt. Die Einschätzungen der Handwerker für das nächste Jahr sind nicht günstig. Aus unterschiedlichen Gründen sehen die vier verschiedenen Zielgruppen im Handwerk kaum Chancen für die Warengruppe Photovoltaik in ihrem Sortiment.

SHK verkauft lieber Gasthermen

Das SHK-Handwerk gibt der Photovoltaik für 2014 eine leichte Chance. Der Geschäftsklimaindex, der nach dem IFO-Verfahren berechnet wurde, liegt leicht über null. Grundsätzlich bedeutet eine solche Einschätzung durch die SHK-Handwerker, dass die Warengruppe auf dem Vorjahresniveau laufen wird. Vergleicht man jedoch die Einschätzung der SHK-Handwerker für die Photovoltaik mit deren Einschätzungen für die anderen Techniken der erneuerbaren Energieerzeugung, muss man klar erkennen, dass die Photovoltaik allenfalls mitlaufen, wenn nicht sogar ein Konjunkturopfer werden wird.

Der Kassenschlager des SHK-Handwerks in 2014 wird eindeutig das Brennwertgerät sein. Alle anderen erneuerbaren Energiesysteme (Wärmepumpe, Solartechnik, BHKW, kontrollierte Wohnraumlüftung, Biomasse) erhalten zwar auch auskömmliche Prognosen, werden jedoch im Verdrängungswettkampf um die knappen Montagekapazitäten im Handwerk verlieren.

Negative Prognose im Elektrohandwerk

Die Prognose der Elektro-Handwerker ist eindeutig negativ. Der IFO-Index liegt in dieser Zielgruppe weit unter null. Die Elektrohandwerker erwarten für 2014 keine Belebung im Photovoltaikgeschäft. Daten aus unserer Marktforschung weisen darauf hin, dass Elektrohandwerker, die Photovoltaik nicht als Kerngeschäft betrieben haben, sondern nur auf Nachfrage aktiv waren, sich 2014 zurückhalten werden und für den Markt als Käufer ausfallen werden. Wir erwarten für das Geschäft mit Photovoltaik im Vertriebskanal Elektrogroßhandel und Elektrohandwerk keine Belebung.

Auch die Dachdecker sind für 2014 im Bereich Photovoltaik nicht positiv gestimmt. Ihre Prognose liegt ungefähr auf dem Niveau der Prognose der Elektrohandwerker. Sie signalisiert eine klare negative Entwicklung. Sowohl die Elektro-Handwerker, als auch die Dachdecker erwarten, dass diese neue Verkaufsargumentation für Photovoltaik nicht vor dem vierten Quartal 2014 greift.

Solarteure sind Early Birds

Die Prognose der Solarteure für die Photovoltaik rangiert ziemlich genau auf dem Niveau des Vorjahres. Die Solarteure sind skeptischer als die SHK-Handwerker, jedoch zuversichtlicher als Elektrohandwerker und Dachdecker. Es ist anzunehmen, dass die Solarteure in Bezug auf den Eigenstromverbrauch und auf die verfügbaren Speichertechnologien so genannte Early Birds sind. Sie werden vermutlich schnell Lösungen finden, von denen sie eine Akzeptanz bei den Endkunden erwarten.

Insgesamt ist die Prognose für das Geschäft mit Photovoltaik im kommenden Jahr 2014 nicht günstig. Eine Belebung wird erst im vierten Quartal 2014 erwartet. Die guten Zahlen im SHK-Markt nutzen nichts, das Handwerk wird angestammte Technologien bevorzugen. (Heiko Schwarzburger)

Den vollständigen Report lesen Sie im Dezemberheft der Fachzeitschrift photovoltaik

Quelle

photovoltaik 2013

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