Putin will mehr Militär in der Arktis
Der russische Präsident Wladimir Putin will mit einer stärkeren Militärpräsenz die russischen Ansprüche auf die riesigen Öl- und Gaslagerstätten in der Arktis unterstreichen.
„Die militärische Infrastruktur muss verstärkt werden. Unter anderem geht es um die Schaffung eines Einheitssystems der Stationierung von Überwasserschiffen und U-Booten der neuen Generation im russischen Teil der Arktis“, sagte Putin nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates in Moskau. Zudem sollten Objekte der Öl- und Gasgewinnung, Verladeterminals und Pipelines „verlässlich vor Terroristen und anderen potenziellen Bedrohungen geschützt werden“.
Im September 2013 hatten Greenpeace-Aktivisten an der Ölplattform „Priraslomnaja“ gegen die Arktis-Ausbeutung protestiert und waren von einer russischen Spezialeinheit festgenommen worden. Den als „Arctic 30“ weltberühmt gewordenen Umweltschützern wurde erst Piraterie, dann„Rowdytum“ vorgeworfen. Die Plattform – Russlands erste Offshoretechnik überhaupt – hatte am Wochenende ihren Dienst aufgenommen.
Putin bezeichnete nach der heutigen Sitzung Russlands Pläne mit der „Priraslomnaja“ als beispielhaft für einen schonenden Umgang mit der Natur. „Das arktische Ökosystem ist sehr anfällig“, so Putin. „Ökologische Risiken beim Bau von Produktions- und Gewährleistungs-Infrastruktur müssen minimiert werden.“ Die Umweltschützer von Greenpeace kritisierten, dass die Ölplattform für einen möglichen Unfall in der kalten Meeresregion nicht ausreichend gerüstet sei.
Russland beansprucht 18 Prozent der Arktis für sich. Hier liegt nach Ansicht der Regierung der „Schlüssel zur Energiesicherheit von ganz Russland“. Wie die meisten anderen Arktisanrainer betrachtet Moskau den Kontinentalschelf auf dem Meeresboden als nationales Gebiet. Ebenfalls am heutigen Dienstag traf Putin Teilnehmer der Jugendpolarexpedition „Auf Skiern an den Nordpol“.
Bei der staatlichen Agentur RIA Novosti hieß es dazu: „Der Präsident begrüßte die Jugendlichen herzlich und fragte interessiert, ob sie keine Angst gehabt hätten. Sie gaben zu, dass sie manchmal Angst hatten, besonders als sie über dünnes Eis gehen mussten.“
Quelle
KLIMARETTER.INFO | reni 2014