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Raketen auf ein Atomkraftwerk

Der Nahostkonflikt erreicht eine völlig neue strategische Dimension. Die Mittelstrecken-Raketen, welche die Hamas in den letzten Wochen in Richtung Israel abschossen, haben einigemal das Atomkraftwerk Dimona im Süden des Landes nur knapp verfehlt.

Diese neue nukleare Dimension des Nahostkonflikts wird bisher kaum thematisiert, sondern eher verschwiegen oder verdrängt. Jetzt wird noch deutlicher als bisher, dass jedes der über 400 AKW auf diesem Planeten eine potentielle Massenvernichtungsanlage ist.

Sowohl beim Tschernobyl-Unfall 1986 wie bei der Fukushima-Katastrophe 2011 wurden über 50mal mehr nukleare Verstrahlung freigesetzt als bei der Hiroshima-Bombe 1945.

Es ist kaum vorstellbar, was passiert, wenn die erste Rakete den Reaktor Dimona oder einen anderen irgendwo auf der Welt trifft. Die Vorstellung, was passieren könnte, wird jedoch die Hamas eher zu weiteren Raketen-Beschüssen antreiben als sie davon abhalten.

Die neue Runde im über 65-jährigen Nahost-Krieg macht ganz Israel zu einer atomaren Geisel seines eigenen Atomreaktors.

Während des Kalten Krieges zwischen Ost und West herrschte immerhin noch so viel Vernunft, dass sich keine Seite selbst atomar vernichten wollte. Diese relative Vernunft kann jedoch bei dieser neuen atomaren Bedrohung nicht vorausgesetzt werden.

Die Hamas würde vermutlich Freudentänze aufführen, wenn sie beim israelischen Atomreaktor einen Volltreffer landen könnte. Ein Super-Gau am dichtbesiedelten östlichen Mittelmeer könnte den Tod von hunderttausenden Menschen in Israel und im Gazastreifen bedeuten.

Dimona liegt in Reichweite einer neuen Raketenmacht, die sich vorgenommen hat, Israel auszulöschen und dabei auch viele eigene Tote in Kauf zu nehmen. Die Gefahr, die jedes AKW in sich birgt, hat eine neue Dimension erreicht.

Quelle

Franz Alt 2014

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