‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

Ramsauer will AKW länger am Netz

Der frühere Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will die Atomkraftwerke in Deutschland länger am Netz laufen lassen.

„Wer die Preise wieder senken will, muss zurück zur Atomkraft“, sagte Ramsauer dem Spiegel. Derzeit wolle das noch niemand. „Aber ich schließe nicht aus, dass wir in ein paar Jahren zu der Überzeugung kommen, dass die Entwicklung aus dem Ruder läuft und wir uns die Energiewende nicht leisten können und wollen.“

Zurzeit sind noch neun deutsche Atomreaktoren am Netz. Als nächstes verliert das Atomraftwerk Grafenrheinfeld Ende 2015 seine Betriebserlaubnis, gefolgt von Block B des AKW Gundremmingen Ende 2017. Beide Kraftwerke liegen in Bayern.

Peter Ramsauer hatte nach der Bundestagswahl kein Ministeramt mehr übertragen bekommen, konnte sich aber über ein schönes Trostpflaster freuen: Er übernahm den Vorsitz des Ausschusses für Wirtschaft und Energie. Die Branche der Erneuerbaren hatte den CSU-Politiker jahrelang hofiert, ihn beispielsweise 2012 zum Festredner auf dem Jahresempfang des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) geladen. Dort stilisierte sich der Oberbayer zu so etwas wie dem Vater des Erneuerbare-Energien-Booms in Bayern. Immerhin hatte er Anfang der 1990er Jahre den BEE mitgegründet.

Jetzt sagt Ramsauer dem Spiegel: „Wenn die EEG-Reform so kommt, wie Gabriel sie vorschlägt, sind wir auf dem besten Weg, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden.“ Die hohen Energiekosten legten „den Grundstein für die Deindustrialisierung, indem wir wichtige Branchen wie die Chemie- und Stahlindustrie vertreiben.“

Die Entwicklung sei gefährlich, weil die Abwanderung der Betriebe bereits eingesetzt habe. In der deutschen Debatte gehe oft unter, so Ramsauer, dass „der Kern einer Volkswirtschaft auf echter Wertschöpfung beruht und nicht auf gegenseitigem Haareschneiden und Massieren“.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2014

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren