Recyclingpotenziale bei Rückständen aus der Müllverbrennung
Bisher vorliegende Studien sind von einer maximalen Metall-Abscheidequote von rund 70 Prozent ausgegangen.
Bereits heute werden über 92 Prozent des Metalls, das sich im Abfall befindet, durch Müllverbrennungsanlagen und anschließende Schlackenaufbereitung gesichert und stehen einem neuen Wirtschaftszyklus zur Verfügung.
Damit ist die thermische Abfallbehandlung der Beginn des wirksamsten Verfahrens, die Metallanteile, die sich in Haus- und Gewerbeabfällen befinden, erneut dem Recyclingprozess zur Verfügung zu stellen.
Darüber hinaus ist sogar eine noch höhere Recyclingquote erreichbar, wenn sich die Rückgewinnung der in der Schlacke noch verbliebenen fein verteilten Metalle als technisch und wirtschaftlich möglich herausstellt.
Zu unterem anderen diesem Ergebnis kommt die Studie „Recyclingpotenziale bei Rückständen aus der Müllverbrennung“, die von der Universität Duisburg/Essen im Auftrag von ITAD und der Interessengemeinschaft der Aufbereiter von Müllverbrennungsschlacken (IGAM) durchgeführt wurde.
Bisher vorliegende Studien – die auch zur Bewertung der Potentiale der Wertstofftonne herangezogen werden – sind von einer maximalen Metall-Abscheidequote von rund 70 Prozent ausgegangen. Die neue Studie belegt – in Übereinstimmung mit den aktuellen Erkenntnissen aus der Praxis –, dass dies viel zu niedrig angesetzt ist. Die Aufbereitung von Müllverbrennungsschlacken ist deutlich effizienter.
Darüber hinaus erhöht die vorherige thermische Behandlung im Vergleich zu Sortierung von Abfallgemischen vielfach die Qualität der gewonnenen Metalle, da viele Beschichtung und Anhaftungen durch den Verbrennungsprozess entfernt werden.
Somit leisten die Betreiber von Müllverbrennungsanlagen und Aufbereitungsanlagen für Müllverbrennungsschlacken einen wichtigen, viel zu oft nicht gesehenen Beitrag zum Ressourcenschutz.
ITAD und IGAM verfolgen neue Verfahren zur Schlackenaufbereitung mit großem Interesse. Allerdings sind bei allen Rückgewinnungstechniken die spezifischen ökologischen und ökonomischen Randbedingungen zu berücksichtigen. Weitergehende Metallrückgewinnung darf z.B. nicht zu Lasten einer hochwertigen Verwertung des mineralischen Bestandteils etwa als Ersatzbaustoff gehen.
Quelle
ITAD – Interessengemeinschaft der thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland e.V. 2013