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RWE tief im Minus

Jetzt ist es offiziell: Stromriese RWE hat im vergangenen Jahr 2,8 Milliarden Euro Miese gemacht.

„Nach Feiern ist uns schon lang nicht mehr zumute“, sagte RWE-Geschäftsführer Peter Terium am Mittwochmorgen. Er führt die Verluste vor allem auf das betriebliche Ergebnis in der konventionellen Stromerzeugung zurück. Das ist 2013 nämlich auf 1,4 Milliarden Euro zurückgegangen – im Vorjahr lag es noch mehr als doppelt so hoch. Zwischen 20 und 30 Prozent der RWE-Kraftwerke würden nicht einmal kostendeckend arbeiten, so Terium. „Wir sind spät in die erneuerbaren Energien eingestiegen – vielleicht zu spät“, räumte der Geschäftsführer ein.

Mehrere Strategien sollen nun aus der Misere helfen: Der Konzern will 4.400 Megawatt Kraftwerksleistung vom Netz nehmen. Auch von 2.200 Megawatt Leistung aus deutschen Steinkohlekraftwerken, für die RWE nur die Nutzungsrechte hat, wolle man sich trennen, so Terium. Die Aktiendividende soll sinken, die Löhne von Führungskräften würden zunächst für ein Jahr nicht erhöht.

Dass 2013 nicht als gutes Geschäftsjahr in die RWE-Geschichte eingehen würde, hatte sich schon länger abgezeichnet. Im November des vergangenen Jahres kündigte der Konzern an, einen harten Sparkurs fahren zu wollen, unter anderem sollen 6.750 Stellen schwinden. Im Januar gab RWE an, 3,3 Milliarden Euro abschreiben zu müssen

Obwohl der Gewinneinbruch vor allem in der fossilen Branche stattfindet, baute RWE kürzlich auch bei den Erneuerbaren ab. Im November 2013 legte die Ökostromtochter RWE Innogy ihr Offshore-Projekt „Atlantic Array“ vor der Küste Südwales‘ nach vier Jahren Arbeit lahm – es hätte der weltweit größte Offshore-Windpark werden sollen.

Im Januar ruderte RWE Innogy auch beim Windpark „Triton Knoll“ zurück: Nur 600 bis 900 Megawatt statt den ursprünglich geplanten 1.200 Megawatt solle die Ökostromanlage an Leistung bereitstellen, so das Unternehmen. Beide Fälle begründet der Konzern mit ungünstigen Standortbedingungen. Aber auch von den Stellenkürzungen soll die Erneuerbaren-Sparte betroffen sein.

Während RWE sich über eine schwierige Marktlage beklagt, bewerten viele Experten das Minus auf dem Konzernkonto als hausgemacht. Der Großkonzern konzentriert sich schließlich weiterhin auf Kohle und Gas

Quelle

KLIMARETTER.INFO | scz 2014

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