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Schweiz: Rascher Umbau der Stromversorgung möglich

Eine dezentrale, saubere Energiezukunft – die Nationale Photovoltaiktagung2014 zeigt Wege dorthin auf.

Im Zentrum steht der Umbau der Stromversorgung. Politiker und Vertreter der Elektrizitätsbranche diskutierten über Herausforderungen und Chancen. Referenten aus dem In- und Ausland gehen im weiteren Verlauf der Tagung auf Technologien, Geschäftsmodelle und Anreizsysteme ein.

Über 40.000 Photovoltaikanlagen liefern heute in der Schweiz ein Prozent des jährlichen Strombedarfs – zehnmal mehr als noch vor fünf Jahren. Eine weitere Verzehnfachung der Solarstromproduktion bis Ende des Jahrzehnts ist möglich, wenn die politischen Weichen entsprechend gestellt werden.

Dezentrale Stromerzeugung statt Großkraftwerke

Mit einem raschen Zubau von erneuerbaren Energien ändert sich auch die Struktur der Stromversorgung: Nicht mehr Großkraftwerke stehen im Vordergrund, sondern Gebäude, die als de-zentrale Kraftwerke ihren Beitrag an eine sichere, saubere und menschenfreundliche Stromversorgung leisten. Dieser Umbau steht im Zentrum der 12. Nationalen Photovoltaiktagung, die von Swissolar gemeinsam mit dem Bundesamt für Energie (BFE) und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) organisiert wurde und über 600 Teilnehmer verzeichnet. Mehrere Referenten zeigen auf, wie die Stromnetze große Anteile von Solarstrom aus dezentraler Produktion ohne größere Investitionen in die Netze aufnehmen können. Auch Geschäftsmodelle und Marktanreize zur Umsetzung kommen zur Sprache.

Photovoltaik und Wasserkraft ergänzen sich ideal

Der erste Tag bot aktuelle Informationen zum politischen Umfeld. Die Referenten erläuterten zum Beispiel, welche neuen Regelungen seit diesem Jahr für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) gelten oder welche Maßnahmen der Bund im Rahmen der Energiestrategie 2050 umsetzt. An der Podiumsdiskussion debattierten Vertreter aus Politik, Verwaltung und Elektrizitätswirtschaft über die Rolle der Solarenergie in der Energiestrategie und über deren Zusammenspiel mit anderen Energiequellen.

Swissolar-Präsident und Nationalrat Roger Nordmann betonte, dass sich Wasserkraft und Photovoltaik perfekt ergänzen. Kohlekraftwerke und AKW hingegen stehen den Erneuerbaren „vor der Sonne“: Billig importierter Kohlestrom und Bandenergie aus AKW blockieren die Netze und verhindern ein wirtschaftlich interessantes Zusammenspiel von Solarenergie und Speicherkraftwerken.

„Die rasche Stilllegung von Kohle- und Atomkraftwerken würde den aktuellen Preiszerfall an den Strommärkten stoppen“, so Nordmann. Seite 2   „Ein rascher und vollständiger Umbau unserer Stromversorgung weg vom Dreckstrom hin zu den Erneuerbaren ist möglich. Es liegt am Parlament, dazu die Weichen zu stellen.“

Solartechnologien aus der Schweiz

Verschiedene Top-Referenten aus dem In- und Ausland informieren an der Photovoltaiktagung zudem über die Fortschritte der Schweizer Photovoltaikforschung auf dem Weg zum Markt. So stellt zum Beispiel Prof. Michael Grätzel die „Perowskite“ vor, eine neue Generation von preis-günstigen Solarzellen mit hohen Wirkungsgraden.

Das neu eröffnete Swiss Tech Convention Center der ETH Lausanne (EPFL) bietet den passen-den Rahmen für die diesjährige nationale Photovoltaiktagung: Hier steht die Grätzel-Zelle, die an der EPFL erfunden wurde, erstmals großflächig im praktischen Einsatz. Die ästhetisch über-zeugende Fassadenbeschattung mit den innovativen Farbstoffsolarzellen zeigt, dass Systeme zur Nutzung von Solarenergie zum architektonischen Gestaltungselement geworden sind. Architekt Jacques Richter stellt sein Werk an der Tagung vor.

Weitere Informationen zur 12. Nationalen Photovoltaik-Tagung online

Quelle

SWISSOLAR 2014

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