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Smart Grid Hof: Stellschraube für die Energiewende

Projektteam sucht mit Speichersystemen für Sonnenstrom Lösungen für ein intelligentes Energienetz.

Das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) startet in die nächste Phase des Forschungsprojekts „Smart Grid Solar“ in Hof/Arzberg. Ziel des Projekts ist es, durch die optimierte Integration regenerativer Energien die Netzstabilität sicherzustellen und so die Energiewende weiter voran zu treiben. Die IBC SOLAR AG, eines der weltweit führenden Systemhäuser für Photovoltaik (PV), ist einer der Projektpartner für den Modellversuch, der unter anderem die Einbindung von Speichern für Solarstrom in die Ortsnetze untersucht.

Am Forschungsprojekt „Smart Grid Solar“ beteiligen sich unter der Schirmherrschaft des ZAE Bayern verschiedene Partner aus Forschung und Industrie. Insgesamt wirken zehn wissenschaftliche Mitarbeiter bis 2017 fest an dem Projekt mit. Das ZAE Bayern wird dabei von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Hochschule Hof und den Fraunhofer Instituten IIS und IISB unterstützt. Zu den Industriepartnern gehören die IBC SOLAR AG, der Verteilnetzbetreiber EON Bayern sowie die HEW HofEnergie+Wasser GmbH und weitere Unternehmen.

„Der Anteil regenerativer Energiequellen wird in den nächsten Jahren stark ansteigen. Ein Großteil dieser Energie wird dabei von Solaranlagen produziert, die direkt in das Niederspannungsnetz einspeisen“, erklärt Michael Neswal, Projektleiter beim ZAE Bayern und führt weiter aus: „Rund 97 Prozent aller Solaranlagen sind in das Niederspannungsnetz integriert. Das entspricht etwa 80 Prozent der gesamten PV-Leistung in Deutschland – Tendenz steigend.“

Solarenergie eignet sich besonders für die Projektarbeit, da der Hauptanteil der Belastung über kleine bis mittlere Solaranlagen auf der niedrigsten Netzebene eingespeist wird. Allein in Bayern wird mehr als die Hälfte des PV-Stromes aus Anlagen mit einer Leistung kleiner 100 Kilowattpeak gewonnen. Um die Niederspannungsnetze zu entlasten und eine zukunftsfähige Energieversorgung zu gewährleisten, setzen Projekte wie „Smart Grid Solar“ auf dezentrale Lösungen, die ein intelligentes Zusammenspiel aller Komponenten im Netz fokussieren.

Ziel dieses Forschungsprojekts ist es herauszufinden, wie Strom aus erneuerbaren Energiequellen möglichst effizient gespeichert und in die öffentlichen Stromnetze eingespeist werden kann. Das Projektteam arbeitet hierzu vor allem mit Computermodellen, welche das bestehende Netz möglichst realitätsgetreu abbilden sollen. Hierzu werden bereits Ende 2013, beziehungsweise Anfang 2014, eine Reihe von Komponenten wie Batteriespeicher, PV-Systeme, regelbare Verbraucher und entsprechend notwendige Messtechnik in ausgewählten Netzbereichen in den Städten Hof und Arzberg installiert.

Schon 2014 werden auf Basis von Projektergebnissen erste Aussagen zur weiteren Entwicklung der Netze im Niederspannungsbereich möglich sein. Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg aus den Bereichen Elektrische Energiesysteme, Informatik, Mathematik und Volkswirtschaft nutzen diese Daten für die Simulation des Netzes und erhoffen sich damit technische und wirtschaftliche Erkenntnisse. Anhand der Daten soll es zukünftig möglich sein, Vorhersagen für 2015 bis 2050 zu treffen.

Das Projekt „Smart Grid Solar“ ist Teil des Entwicklungsprogramms „Aufbruch Bayern“ und wird durch das Bayerische Wirtschaftsministerium und durch die Europäische Union über den Europäischen Fonds für regionalen Entwicklung (EFRE) gefördert.

Quelle

IBC SOLAR 2013

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