Solarstrom muss zur Hälfte in den Speicher
Was Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) im vergangenen November verkündete, wird Anfang März Realität: das neue Förderprogramm für Solar-Batteriespeicher.
30 Millionen Euro stehen bis Ende 2018 zur Verfügung, um Investitionen in solche Batteriespeicher zu unterstützen, die zusammen mit einer Solar-Anlage installiert und auch ans Netz angeschlossen werden. Das hat das Bundeswirtschaftsministerium jetzt mitgeteilt. Bei dem Ende letzten Jahres ausgelaufenen ersten Programm waren mit rund 60 Millionen Euro über zweieinhalb Jahre etwa 10.000 Speicherbatterien gefördert worden.
Um bei starker Sonneneinstrahlung gerade um die Mittagszeit eine Überlastung der Netze zu verhindern, ist die aktuelle Förderung an die Bedingung geknüpft, dass maximal die Hälfte des erzeugten Stroms sofort ins Netz eingespeist wird, die andere Hälfte muss, sofern der Strom nicht gleich selbst verbraucht wird, zunächst im Speicher „zwischengelagert“ werden. „So fördert und fordert das Bundeswirtschaftsministerium die stärkere Systemverantwortung der erneuerbaren Energien sowie eine systemdienliche Speicherentwicklung bei der Industrie“, betont die Behörde.
Bei dem Ende 2015 ausgelaufenen Programm hatte der Anteil des zunächst zu speichernden Stroms bei 40 Prozent gelegen. Die Förderung erfolgt den Angaben zufolge wie bisher über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit Tilgungszuschüssen für Kredite. Diese seien an die sinkenden Kosten bei den Batteriesystemen angepasst worden.
Wenn das Ministerium gleich eine Anschlussregelung für die Batteriespeicher vorgelegt hätte, wären Anwendern und Interessenten Monate der Verunsicherung erspart geblieben, kommentierte Julia Verlinden, Energiesprecherin der Bundestags-Grünen, den verspäteten Förderstart. „Das Hin und Her um die Speicherförderung steht stellvertretend für die Bremser-Haltung von Minister Gabriel, wenn es um dezentrale Technologien für die Energiewende in Bürgerhand geht.“
Quelle
Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (jst) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!
