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SolarWorld will Teile von Bosch Solar übernehmen

CEO Asbeck: „Wäre bedauerlich, wenn Technik abfließen würde.“

Das stark angeschlagene Unternehmen SolarWorld will Teile von Bosch Solar zukaufen, zumindest wenn man den Aussagen seines Vorstandsvorsitzenden Frank Asbeck Glauben schenken darf. „Wir sind an Teilen der Bosch-Produktion interessiert, insbesondere an der Solarzellen-Fertigung“, erklärt Asbeck heute, Freitag, im Gespräch mit pressetext. Die Verhandlungen würden konstruktiv geführt. Es brauche aber Zeit, um zu einem für alle Seiten guten Ergebnis zu kommen, so der Firmenchef. „Wir würden es bedauern, wenn die Technik und das Know-how abfließen würden.“

Enttäuschende Performance

Bosch will sich von seinem Solar-Segment trennen. Allein im Vorjahr bescherte es dem Konzern eine Mrd. Euro Verlust (Eine Mrd. Euro Verlust: Solar-Desaster bei Bosch). SolarWorld steck ganz tief in der Krise. Die Aktie ist zu einem Penny-Stock verkommen und das Eigenkapital ist aufgebraucht. Vor rund zwei Jahren notierte das Papier noch bei rund zwölf Euro. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:01 Uhr) rangiert es bei 0,69 Euro. Das Vorjahr haben die Bonner mit einem Minus von einer halben Mrd. abgeschlossen.

Asbeck hat sich mit markigen Sprüchen und einem ausgelassenen Lebensstil in der deutschen Unternehmerszene einen Namen gemacht. Gegen Ende 2008 sorgte er mit seinem Plan, Opel von der Mutter GM loseisen zu wollen, für großes Aufsehen. Asbeck plante, vier Opel-Standorte sowie das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim zu kaufen. Der krisengebeutelte Konzern hätte der erste „grüne“ Autobauer werden sollen (SolarWorld plant Übernahme von Opel-Standorten). Die Pläne verliefen im Sand.

„Liquidität ist nach wie vor hoch“

Im vergangenen Sommer hat Asbeck angekündigt, auf sein Gehalt, den Bonus und den Dividendenanteil zu verzichten bis SolarWorld wieder Gewinne erwirtschaftet (Lenovo-CEO gibt eigene Boni an Mitarbeiter weiter). Der Vorstandschef ist bemüht, Optimismus zu verbreiten. Er unterstreicht, die Liquidität des Konzerns sei trotz der schlechten Geschäftszahlen „nach wie vor sehr hoch“. Sie gewähre eine „positive Führungsprognose“ für SolarWorld.

Quelle

pressetext 2013Sebastian Köberl 2013

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