Stoppt den Krieg in Gaza
Für einen gerechten Frieden im Nahen Osten, der die Rechte der Palästinenser einschließt Friedensbewegung veröffentlicht Appell.
Die gegenwärtige Situation im Gazastreifen ist unerträglich geworden, nachdem israelische Flugzeuge und Raketen aus der Luft und israelische Streitkräfte auf dem Boden die Gewaltspirale immer weiter anheizen. 640 getöteten Palästinensern, darunter ca. 150 Frauen und Kinder, stehen 29 tote israelische Soldaten und zwei Zivilpersonen gegenüber. Doch nicht dieses Missverhältnis trifft auf unsere Kritik: ist der Krieg, der insgesamt gestoppt werden muss – weil jedes Menschenleben gleich viel wiegt.
Der Friedensbewegung wird gern Einseitigkeit vorgeworfen – und gewiss wird auch der soeben veröffentliche Appell „Stoppt den Krieg in Gaza!“ unter diesen Vorbehalt fallen. Es gibt aber keine Alternative zur Beendigung der Kämpfe – und es gibt auch keine Alternative zum Rückzug der israelischen Truppen aus Gaza. Über alles andere kann gesprochen und verhandelt werden, wenn erst die Waffen schweigen.
Der Bundesausschuss Friedensratschlag ruft mit seinem Appell die Friedensbewegung und die Öffentlichkeit auf, initiativ zu bleiben und Solidarität mit den Menschen im Nahen Osten zu üben. Zum wiederholten Mal kann auf die Völkerrechtswidrigkeit der palästinensischen Raketenangriffe auf bewohnte israelische Regionen geübt werden. Auch wir tun das.
Sobald indessen der israelische Feldzug gegen Gaza kritisiert wird, auf die Asymmetrie der Gewaltanwendung und der Gewaltfolgen hingewiesen wird und Solidarität mit dem leidenden palästinensischen Volk in Gaza und Westjordanland angemahnt wird, wird die Friedensbewegung in die „antiisraelische“ oder gar „antisemitische“ Ecke gestellt. Damit soll jegliche Kritik an der israelischen Gewalt- und Besatzungspolitik mundtot gemacht werden.
Die Friedensbewegung weist dieses Ansinnen zurück und denkt nicht daran, sich der Sprachregelung der herrschenden Politik und mancher „Leitmedien“ zu fügen. Der Appell des „Friedensratschlags“ soll dazu dienen, dem Protest gegen den Gazakrieg eine rationale und entschiedene politische Stimme zu geben.
Quelle
Bundesausschuss Friedensratschlag 2014