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Umfragen: Eine Mehrheit gegen Fracking

Ob alt oder jung und egal, welche parteipolitische Richtung bevorzugt wird – in der Bevölkerung gibt es stets eine Mehrheit, die das Fracking vollständig ablehnt und ein entsprechendes gesetzliches Verbot verlangt.

Laut einer am Montag vorgestellten Umfrage des Berliner Meinungsforschungsinstituts Infratest-Dimap sprechen sich 61 Prozent der Bürger für ein vollständiges Verbot von Fracking aus. Nur 27 Prozent sind gegen das Komplettverbot, der Rest antwortete mit „egal“, „weiß nicht“ oder ist unentschieden. Die meisten Fracking-Gegner gibt es mit 87 Prozent bei den Anhängern der Grünen, es folgen Linke (75), SPD (68), AfD (64) und Union (58).

Im Auftrag der Plattform Abgeordnetenwatch.de hatte Infratest Ende April etwas mehr als 1.000 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte Bundesbürger per Telefon befragt. Die Fehlertoleranz liegt laut den Angaben zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten. Die Frage, die die Meinungsforscher an die Bürger richteten, bezog sich insbesondere auf den Gesetzentwurf der Bundesregierung, der Fracking in begrenztem Umfang erlaubt. Eine Unterscheidung zwischen konventionellem Fracking, das für eine bessere Rohstoffausbeute in Deutschland seit langem angewendet wird, und unkonventionellem Fracking, mit dem bisher nicht nutzbareSchiefergasvorkommen erschlossen werden sollen, habe man dabei wegen der Komplexität nicht gemacht, erläuterte Infratest-Dimap.

Auf Grundlage der eindeutigen Umfrageergebnisse hatte sich Abgeordnetenwatch von Mitte Mai bis Anfang Juni außerdem mit einem sogenannten „Petitions-Check“ an alle Bundestagsabgeordneten gewandt. Ausgangspunkt für den Check war eine von bisher rund 188.000 Unterstützern befürwortete Online-Petition „Fracking gesetzlich verbieten – Ausgfrackt is!“ auf der Aktionsplattform Change.org.

Mit dem „Petitions-Check“ wolle man Anliegen, die von einer Mehrheit der Bevölkerung unterstützt werden, in die Parlamente bringen, erklärte dazu der Abgeordnetenwatch-Geschäftsführer und Deutschland-Chef von Change.org, Gregor Hackmack. Die Infratest-Umfrage habe dabei den Zweck, so Hackmack gestern in Berlin, die durch die Petition ausgedrückte Stimmung zu „veredeln“, damit den Abgeordneten auch wirkliche Mehrheitspositionen der Bevölkerung vorgelegt werden.

Bisher haben, wie Hackmack mitteilte, 221 Abgeordnete – etwas mehr als ein Drittel – auf den „Petitions-Check“ reagiert. Davon hätten 117 dem Anliegen eines gesetzlichen Verbots zugestimmt, darunter je 56 Abgeordnete der beiden Oppositionsfraktionen von Grünen und Linken sowie vier aus der SPD- und einer aus der Unionsfraktion. 36 Parlamentarier lehnten im „Check“ ein gesetzliches Fracking-Verbot ab, 68 enthielten sich. Hackmack hofft, dass sich weitere Abgeordnete beteiligen. Angesichts des bisherigen Rücklaufs ist der Ausgang der laufenden parlamentarischen Beratungen weiter ungewiss. Hackmack äußerte lediglich die Vermutung, dass über den Fracking-Gesetzentwurf erst nach der Sommerpause und dann namentlich abgestimmt werde.

Rebellion in der CDU gegen Fracking-Gesetz

Die Abstimmung über das Fracking-Gesetz ist gestern im Bundestag um zwei Wochen verschoben worden. Grund ist vor allem der Widerstand von CDU-Abgeordneten aus Nordrhein-Westfalen – mehr

Quelle

KLIMARETTER.INFO | jst 2015

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