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UN-Klimabericht: Meeresspiegel steigt schneller als gedacht

Wissenschaft einig – Klimawandel von Menschen verursacht. Energiewende muss beschleunigt werden.

Zum heute in Stockholm präsentierten fünften Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC, Intergovernmental Panelon Climate Change) zu wissenschaftlichen Aspekten des Klimawandelsfordert Greenpeace Regierungen, Wirtschaftskapitäne und Investorenauf, die Warnungen der internationalen Wissenschaftler ernst zunehmen.

Das IPCC geht in seinem aktuellen Bericht von zumindest 95Prozent Wahrscheinlichkeit aus, dass der Klimawandel seit den 1950erJahren zum überwiegenden Teil von Menschen verursacht wurde. DieGewissheit ist damit seit dem letzten Bericht im Jahr 2007 (90Prozent) weiter angestiegen. Im Jahr 2001 sprachen dieWissenschaftler von nur 66 Prozent Bestimmtheit.

„Der wissenschaftliche Konsens ist so groß wie nie. Heute leugnetkaum noch jemand, dass der Klimawandel zum überwiegenden Teil vonMenschen verursacht wird. Die Wissenschaftler haben eindeutiger alsje zuvor bestätigt, dass unsere Abhängigkeit von fossilenEnergieträgern die Atmosphäre und die Ozeane erwärmt, Gletscher zumSchmelzen bringt, den Meeresspiegel erhöht, das Ausmaß gewisserextremer Wettersituationen verstärkt und Elend höchsten Ausmaßes beivielen der ärmsten Menschen der Welt verursacht“, so JuliaKerschbaumsteiner, Klimasprecherin von Greenpeace.

Noch sei jedoch genug Zeit vorhanden, den Klimawandel zu bekämpfenund mögliche katastrophale Auswirkungen zu verhindern. Besondersvielversprechend ist Chinas jüngste Ankündigung, in drei großenIndustriezonen auf neue Kohlekraftwerke zu verzichten und ihrenKohleverbrauch ab dem Jahr 2017 abzubauen. Diese Entscheidung stelleeinen bedeutenden Politikwechsel dar.

„Die stärkste Erkenntnis des Reportes ist, dass wir jetzt noch dieWahl haben: Entweder setzen wir unseren jetzigen Weg fort, der einweiteres Anheizen des globalen Klimas bedeutet, oder wir ermöglicheneinen Durchbruch für Erneuerbare Energie und beschleunigen dieEnergiewende, die bereits begonnen hat.

Diese Anstrengungen müssenglobal erfolgen, die Vorreiterrolle Österreichs und Europas spieltdabei jedoch eine wesentliche Rolle. Wir benötigen dafür in der EUeine zukunftsweisende Klima- und Energiestrategie für das Jahr 2030.

Das bedeutet konkret: Verbindliche und ambitionierte Ziele zurCO2-Reduktion, zum Ausbau von erneuerbaren Energiequellen und fürmehr Energieeffizienz“, bringt Kerschbaumsteiner die wesentlichenElemente der europäischen Energiewende auf den Punkt.

Die zentralen Erkenntnisse des IPCC im Überblick:

  • Die Wissenschaft ist heute zu 95-100% sicher, dass menschlichesHandeln für den Großteil des Klimawandels seit 1950 verantwortlichist. Die Gewissheit ist damit seit 2007 (90-100%) und 2001 (mind.66%) signifikant gestiegen.
  • Ohne eine massive Reduktion der Treibhausgasemissionen in diesemJahrhundert steuert die Erde auf einen globalen Temperaturanstieg vonweit über zwei Grad Celsius bis 2100 zu. Eine Überschreitung dieseskritischen Werts zieht katastrophale weltweite Auswirkungen nachsich. Um die Erwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten, ist einStopp des Anstiegs von Emissionen durch die Verbrennung fossilerEnergieträger vor 2020 notwendig. Bis 2070 müssen die Emissionen aufNull gesenkt werden.
  • Die Beobachtung des globalen Temperaturanstiegs zeigt, dass dieletzen drei Jahrzehnte die wärmsten aller vorangegangenen Dekadenseit 1850 waren.
  • Die Zeitspanne von 1983 – 2012 war höchstwahrscheinlich die wärmstedreißigjährige Periode der vergangenen 800 Jahre und wahrscheinlichdie wärmste der vergangenen 1400 Jahre.
  • Das Abschmelzen der Gletscher und Eisflächen ist im letztenJahrzehnt mehrfach schneller vorangeschritten als dies während der1990er Jahre der Fall war. So ist das grönländische Eis istdurchschnittlich sechsmal schneller geschmolzen als im Jahrzehntdavor. Seit 1993 ist der Meeresspiegel doppelt so schnell angestiegenals dies im gesamten vergangenen Jahrhundert verzeichnet wurde. Auchdas arktische Eis ist weit schneller abgeschmolzen, als diesprognostiziert wurde.
  • Die von Eis bedeckte Fläche in der Arktis ist seit 1979 in jedemJahrzehnt weiter geschrumpft. Die Klimamodelle berechnen, dass dieArktis 2050 im Sommer eisfrei sein wird, wenn die weltweitenEmissionen nicht drastisch reduziert werden.
Quelle

Greenpeace 2013

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