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UNEP gelingt Quecksilberverbot

Gemäß der Konvention ist es ab 2020 grundsätzlich verboten, quecksilberhaltige Produkte wie Thermometer, Batterien, Schalter oder Lampen zu produzieren oder zu verkaufen.

Der erste chinesische Kaiser ließ sich einen Trank aus Quecksilber und pulverisierter Jade verabreichen. Doch die Mixtur hatte nicht die gewünschte Wirkung: Der Kaiser wurde nicht unsterblich, sondern starb an einer Quecksilbervergiftung. Damit teilt er das Schicksal von mehr als1.700 Einwohnern der japanischen Stadt Minamata in der Neuzeit. Dort hatte eine Chemiefabrik jahrelang eine Quecksilberverbindung ins Meer eingeleitet. Das Gift reicherte sich in der Nahrungskette an und fand sich schließlich in Form von Fisch auf den Tellern der Einwohner Minamatas wieder.

Insofern war der Ort symbolträchtig: In Minamata haben soeben 1.000 Delegierte aus rund 140 Ländern nach vierjährigen zähen Verhandlungen die Minamata-Konvention der Vereinten Nationen in Kraft gesetzt, nach der Quecksilber als einer der gefährlichsten Giftstoffe der Welt klassifiziert wird.

Gemäß der Konvention ist es ab 2020 grundsätzlich verboten, quecksilberhaltige Produkte wie Thermometer, Batterien, Schalter oder Lampen zu produzieren oder zu verkaufen. Das betrifft auch heute handelsübliche Leuchtstoffröhren. Betroffen sind zudem Branchen wie der Goldbergbau, aber auch Kohlekraftwerke.

Denn auch modernste Anlagen mit aufwändiger Filtertechnik stoßen – neben dem Treibhausgas Kohlendioxid – pro Jahr Tausende Tonnen Luftschadstoffe wie Quecksilber oder Stickoxide aus. So hat ein Umweltgutachten zum geplanten Kohlekraftwerk in Brunsbüttel ergeben, dass allein dieses Projekt Quecksilberemissionen von mehr als 300 Kilogramm über die Schornsteine zu verantworten hat.

Auch Hochöfen und Zementhersteller sind wichtige Quellen dieser Emissionen. Hier hat man sich darauf geeinigt, globale Umweltvorschriften zu erarbeiten, die dann von allen Neuanlagen eingehalten werden müssen. Auch Quecksilber-Abfälle dürfen nach dem Abkommen nur unter strengen Auflagen gelagert und entsorgt werden.

Jährlich werden rund 2.000 Tonnen Quecksilber in die Atmosphäre freigesetzt. Im menschlichen Körper greift das flüssige Schwermetall das zentrale Nervensystem an, schädigt Organe sowie das Gehirn und führt bei hohen Dosen zum Tod.

Die „Quecksilber-Konvention“ wird allerdings erst rechtsgültig, wenn mindestens 50 der heutigen Unterzeichnerstaaten den Gesetzestext auch ratifiziert, also in nationales Recht umgesetzt haben. Die UN-Umweltbehörde UNEP rechnet damit, dass dies mindestens drei Jahre dauern wird.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2013

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