Verhandlungsmarathon der EU-Minister zur Fischereireform beendet
Greenpeace kommentiert Ausgang der Ministerverhandlungen.
Nach einem 36-stündigen Verhandlungsmarathon einigten sich die EU-Fischereiminister heute morgen in Brüssel auf eine gemeinsame Position zur Fischereireform in Europa. Das Ergebnis muss nun mit dem europäischen Parlament abgestimmt werden. Dieses hatte bereits im Februar eine sehr fortschrittliche Position bezogen, die weit über den heute vorgelegten Vorschlag hinausgeht.
Immerhin: Die Fischereiminister waren in einigen Punkten zu Zugeständnissen an die fortschrittliche EU-Parlamentsvorlage bereit. So sollen die Fangquoten so festgelegt werden, dass die Fischbestände nachhaltig auf einem stabilen Niveau bleiben. Dennoch wurde das größte Problem nicht konsequent angegangen: Die überdimensionierte europäische Fangflotte soll weiter die Meere plündern. In der Zwischenzeit geht die Überfischung also weiter.
Auch essbarer Fisch soll weiter über Bord geworfen werden dürfen – die Minister wollen 5 Prozent Beifang erlauben. Das hatte sich bereits beim Ministertreffen im Februar abgezeichnet. Greenpeace fordert, dass unerwünscht gefangener Fisch generell an Land registriert, auf die Quote angerechnet und gegebenenfalls verarbeitet werden muss.
Greenpeace veröffentlicht im Laufe des Tages eine detailliertere Einschätzung zum Beschluss des EU-Fischereirats, sobald die Positionen der einzelnen Länder ausgewertet sind. Das Update dazu findet ihr in diesem Blogbeitrag
Quelle
Greenpeace | Thilo Maack 2013