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Vorreiter bei der Energiewende setzen auf Solarstromspeicher

Solarstromspeicher fürs Ortsnetz und den Heimbedarf im Einsatz. Jetzt attraktive staatliche Förderung für Speicherkauf nutzen.

Vorreiter bei der Energiewende wappnen sich selbst gegen steigende Strompreise. Die Technik dafür ist da, und ausgereift: Solarmodule auf dem Dach, ein Solarstromspeicher im Keller und schon kann der Verbraucher der nächsten Strompreiserhöhung gelassen entgegen sehen. Einige Tausend Haushalte in Deutschland praktizieren bereits diese ganz persönliche Unabhängigkeitserklärung.

„Private Stromtarife sind inzwischen fast doppelt so hoch wie die Kosten selbst erzeugten Solarstroms vom Dach eines Eigenheims“, erklärt Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) den Trend zur solaren Selbstversorgung. Da die Solarstromspeicher seit Mai durch ein eigenes Förderprogramm des Bundes unterstützt werden, ist der Einbau der Solarstromspeicher für viele Bürger wirtschaftlich interessant.

Bis zu einem Drittel des Solarstroms können Betreiber von kleinen Solarstromanlagen ohne technische Hilfsmittel selbst verbrauchen. In Kombination mit Speichern ist sogar eine Verdopplung des Eigenverbrauchs möglich. Speicher gelten aber auch als ein wichtiger Baustein der Energiewende, um Angebot und Nachfrage Erneuerbarer Energien besser aufeinander abzustimmen. Die Solarstrombatterien speichern den erzeugten Sonnenstrom während des Tages zwischen, geben ihn zeitversetzt wieder ab und glätten so die Einspeisespitzen. Damit erhöhen Batteriespeicher die Aufnahmefähigkeit bestehender lokaler Stromnetze um bis zu 66 Prozent und reduzieren die Kosten für den Netzausbau. Dies hatte das Fraunhofer ISE in seiner Speicherstudie 2013 festgestellt.

Wie das konkret funktioniert, zeigen die Region Ostwürttemberg und das angrenzende Donau-Ries in Bayern: Bereits an 120 Tagen im Jahr wird dort zeitweise durch dezentrale Solar-, Wind- und Bioenergieanlagen mehr Strom produziert als verbraucht. Tendenz weiter steigend. Die Bürger und Unternehmen in diesem Versorgungsgebiet des Netzbetreibers Netzgesellschaft Ostwürttemberg GmbH (NGO) betreiben über 25.000 Solarstromanlagen mit rund 490.000 Kilowatt installierter Photovoltaik-Leistung. Damit erzeugen sie genug Solarstrom, um mehr als 127.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Die Region Donau-Ries hat eine der höchsten Einspeiseleistungen an Erneuerbaren Energien im Bundesdurchschnitt. Hier wurden früh Lösungen gefunden, die künftig immer mehr Orte im Energiewendeland Deutschland brauchen werden. Rund 97 Prozent der Solarstromanlagen in Deutschland sind ans örtliche Verteilnetz angeschlossen. Die Betreiber von regionalen Verteilnetzen übernehmen eine entscheidende Rolle für das Gelingen der Energiewende. „Wer Stromerzeuger werden will, kann dies bei uns tun.

Heute produzieren schon 15 Prozent der angeschlossenen Haushalte und Betriebe selbst Strom. Die Speichertechnologie ist ein wichtiger Baustein für mehr Flexibilität beim Netzmanagement“, sagt Franz Stölzle von der NGO. Der „Spitzenspeicher Nr. 1“, ein Gemeinschaftsprojekt der EnBW ODR und dem Batteriehersteller VARTA Storage, einem Unternehmen der VARTA Micro Gruppe, speichert Überschussstrom der Region zwischen und stellt ihn später zur Verfügung. Zum Beispiel, wenn mal kein Wind weht und die Sonne untergegangen ist. Der Ortsnetzspeicher ist kleiner als eine Garage und hat eine Kapazität von 63 Kilowattstunden. Genug, um den Strombedarf von etwa 20 Einfamilienhäusern über Nacht zu decken.

Was im Großen funktioniert, geht auch im Kleinen. „Ohne technische Hilfsmittel können Solaranlagenbetreiber bereits etwa ein Drittel ihres Sonnenstroms selbst verbrauchen. Mit einem eigenen Solarstromspeicher im Keller oder Hauswirtschaftsraum ist mehr als eine Verdopplung des Eigenverbrauchs möglich“, erklärt Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender der VARTA Micro Gruppe. Strom vom Energieversorger kostet heute bereits fast doppelt so viel wie Solarstrom vom eigenen Dach. Immer mehr Privatpersonen, Gewerbetreibende und Landwirte machen sich mit einem Solarstromspeicher unabhängiger von steigenden Strompreisen und nehmen ihre Energieversorgung selbst in die Hand.

Der Staat fördert solche Solarstromspeicher. Die staatliche Förderbank KfW gewährt einen zinsgünstigen Kredit für die Anschaffung eines Kombisystems aus Photovoltaik-Anlage und Solarstromspeicher oder für die Nachrüstung einer vorhandenen Solarstromanlage mit einem Speichersystem. Der Staat übernimmt dabei einen Teil des Kredits: Bis zu 30 Prozent der Speicherkosten bezuschusst er. Wichtige Voraussetzung ist, dass die Förderung vor Beauftragung bewilligt wurde.

Der Bundesverband Solarwirtschaft stellt kostenlos Informationen zu Technik, qualifizierten Fachbetrieben und staatlichen Fördermöglichkeiten auf der Internetseite www.die-sonne-speichern.de bereit.

Quelle

Bundesverband Solarwirtschaft 2013

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