‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

Warnruf aus der Wissenschaft

Vor einem Anstieg der Temperaturen um vier Grad noch in diesem Jahrhundert warnen international renommierte Klimaforscher.

Knapp zwei Wochen, bevor der Weltklimarat IPCC den ersten Teil seines neuen Berichtes vorstellt, haben sich zwölf Wissenschaftler der im Februar gegründeten Earth League an die Öffentlichkeit gewandt, darunter Joachim Schellnhuber, Chef des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung, Guy Brasseur, Direktor des Climate Service Center Hamburg und Jennifer Morgan vom World Resources Instiute in Washington. In einer gemeinsamen Stellungnahme warnen sie davor, dass sich die Atmosphäre noch in diesem Jahrhundert um vier Grad erwärmen könnte, wenn die Welt auf ihrem bisherigen fossilen Entwicklungspfad bleibt.

2010 hatte sich die Weltgemeinschaft auf der UN-Klimakonferenz im mexikanischen Cancún auf das Ziel geeinigt, die Erderwärmung nicht über zwei Grad Celsius steigen zu lassen. Schon mit dieser Erwärmung verändern sich die Ökosysteme weltweit nachhaltig, Dürren und  Extremwettereignisse nehmen zu, der Meeresspiegel steigt. Mittlerweile, so die Wissenschaftler, stapelten sich auch die Studien, die zeigen, dass sich die Umwelt noch sehr viel stärker verändern werde, wenn der Treibhausgasausstoß von Industrie, Landwirtschaft, Verkehr und Siedlungen nicht umgehend gedrosselt werde.

„Auch wenn uns die Klimawissenschaft nur sagt, was passieren könnte, und nicht, was man dagegen tun kann, sind wir der Ansicht, dass man diese Perspektive nicht akzeptieren kann“, so der Appell der Wissenschaftler. „Nationen führen Kriege, implementieren Massenimpfungen für ihre Bevölkerungen, organisieren umfassende Versicherungssysteme und Sicherheitsmaßnahmen (wie zum Beispiel Anti-Terror-Maßnahmen), um sehr viel geringfügigeren Gefahren als dem Klimawandel zu begegnen. Künftigen Generationen scheinen unsere Gesellschaften jedoch bereitwillig riesige Risiken zuzumuten.“

Den Wissenschaftlern zufolge ist es möglich, das Zwei-Grad-Ziel noch einzuhalten. Eine schnelle weltweite Umstellung auf eine nachhaltige Energieversorgung für alle ohne fossile Rohstoffe, die sogenannte „Große Transformation“,  sei technisch und ökonomisch machbar. Explizit verweisen die Forscher auch auf den bisherigen Erfolg und das Potenzial der deutschen Energiewende. Um das Zwei-Grad-Ziel zu halten, sei jedoch schnelles Handeln erforderlich. Das Zeitfenster, in dem das Ziel noch zu erreichen sei, schrumpfe schnell.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | em 2013

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren