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Warschau, die Große Koalition und die Energiewende.Wende

Jetzt ist es Zeit für eine „Energiewende-Wende“, findet Lutz Wicke, Professor für Umweltökonomie, CDU-Mitglied und ehemaliger wissenschaftlicher Direktor am Umweltbundesamt. Im gleichnamigen Buch macht er gemeinsam mit dem Süddeutsche-Journalisten Markus Schulte von Drach Vorschläge für eine sozial-ökologische und gleichzeitig wirtschaftsfreundliche Energiewende. Interview: Eva Mahnke | KLIMARETTER.INFO

Herr Wicke, pünktlich zur Klimakonferenz in Warschau veröffentlichen Sie ein Buch mit dem Titel „Die Energiewende-Wende“. Wofür steht der Titel?

Die Delegierten in Warschau laufen sich  gerade erst einmal warm. warm. Ganz anders in Berlin: Die Mühlen bei den Koalitionsverhandlungen laufen – hinter den Kulissen – schon auf Hochtouren.

Das Buch und sein Titel bedeutet zunächst: Wir sind alle Klimaretter – wir alle, ob grün, schwarz oder rot gesinnt. Alle Klimaretter  müssen einen unüberlegten schwarz-roten  „Schnellschuss“ und eine unbedachten „Axthieb am Baum der Klimapolitik“ verhindern! Selbstverständlich hat unser Buch viel mit Warschau und der Weltklimapolitik zu tun.

Denn: Die Energie- und Klimapolitik in Deutschland steht – erneut – vor einem Umbruch. Nach der Ökosteuer (Befreiung aller Industrieunternehmen von der Ökosteuer wird gerade aus Brüssel  scharf akttakiert), dem EEG und den Reaktionen auf den Super-Gau in Fukushima müssen wir jetzt erneut die Weichen stellen. Fakt ist, wir brauchen Energie, aber wir müssen sie effizient und klimafreundlich produzieren und vor allem so verteilen und verwenden, dass die Armen nicht noch ärmer werden oder gar keinen Zugang mehr zu Energie haben. Wir dürfen aber auch gleichzeitig die Wirtschaft nicht schädigen.

Das hat NULL mit Parteipolitik zu tun: Mein grüner Ex-Staatssekretärs-Kollege, Rainer Baake sagt das ebenfalls und hat mir folgenden tollen Satz zugemailt: „Möge Ihr Plädoyer für eine sozial- und klimafreundlich Energiewende Gehör finden.“ Rainer Baake und ich  jetzt primär Wissenschaftler und haben mit Parteipolitik derzeit wenig bis nichts mehr zu schaffen. Aber ansonsten ist diese Mail nicht ganz unspannend. Das könnte ein ganz kleiner Fingerzeig auf eine absolut notwendige „Ganz große schwarz-rot-grüne Energiewende-Wende-Koalition“ sein. Bekanntlich läuft im Bundesrat auch beim Thema Energiewende-Wende Null-Komma-Nix! Unter unserem Hauptmotto „Mehr Klimaschutz aber sozial- und wirtschaftsverträglich“ können sich alle Parteien zielgerichtet zusammenfinden.

Quelle

Lutz Wicke 2013KLIMARETTER.INFO | Eva Mahnke 2013 

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