Weltmilchtag: Schicksal der Kühe und Kälber muss im Mittelpunkt stehen
Hauptproblem Turbokuh und Kraftfutter.
Ernährungsgewohnheiten hinterfragen
Tiere dadurch so überlastet, dass sie nach bereits 5 Jahren und 2 Geburten ausgelaugt sind und geschlachtet werden. Sind in Deutschland/Österreich nicht alle Kühe mit ihren Kälbern auf der Weide und wandeln die für Menschen nicht verwertbare Zellulose in Milchproteine um?
So will es zwar die Werbebotschaft, doch die Realität sieht anders aus. Eine ,,faire Milch“ wäre eine, die auch die Bedürfnisse der Kühe und ihrer Kinder berücksichtigt.
Zwar ist in Österreich die Anbindehaltung grundsätzlich verboten, doch sieht das Gesetz Ausnahmen u.a. dafür vor, dass sich die HalterInnen vor den Tieren fürchten, es keine Weideflächen gibt oder die baulichen Gegebenheiten am Betrieb den Auslauf erschweren würden. Alle anderen müssen entweder einen Laufstall betreiben oder den Tieren wenigstens ein Vierteljahr lang einen Zugang zu einer Weide gewähren.
Doch am Weltmilchtag, dem 1. Juni, erinnert der VGT an das größte Problem in der heutigen Milchwirtschaft: die auf hohe Milchleistung gezüchteten Turbokühe. Um die bis zu 50 Liter Milch pro Tag produzieren zu können, sind diese Tiere dann auf Kraftfutter angewiesen, das von Maissilage über Weizen und Gerste bis zu importiertem, genmanipuliertem Soja reichen kann.
Mitnichten also eine Verwertung von Zellulose, sondern von hochwertigen Nahrungsmitteln, die bei der Umwandlung zur Milch den Großteil ihres Energiewertes verlieren. Aber die Zeche bezahlt die Kuh. Eigentlich ist ihr vierteiliger Magen für die Kompostierung von Gras ausgelegt, mit Kraftfutter wird sie extrem überlastet.
Gerade einmal 2 Gebärzyklen hält sie dann durch, bevor ihr ausgelaugter Körper auf den Schlachthof kommt. Für die Rindfleischproduktion ist er dann auch nicht mehr verwertbar. In extensiven Biobetrieben dagegen leben die Tiere bis zum Alter von 16 Jahren und mehr. Mutterkuhhaltung für die Milchproduktion gibt es aber auch dort nicht, sondern nur in der Mast.
VGT-Obmann Martin Balluch: ,,Dass Hühner und Schweine mit großer Mehrheit in regelrechten Tierfabriken leben müssen, ist mittlerweile weitgehend bekannt. Doch auch bei den Kühen hat sich die intensive Haltungsform mehrheitlich etabliert. Am Weltmilchtag möchten wir auf das Schicksal dieser Tiere aufmerksam machen. Eine faire Milch? Bitte auch fair zu den Kühen!“
Quelle
VGT – Verein gegen Tierfabriken 2014