Wie Verbraucher in Europa Fischern in Afrika schaden
Der Grund: Internationale Großschiffe, die vor Senegals Küste auf Fischjagd gehen.
Einen besseren Ort als Senegal dürfte es für Issa Fall eigentlich nicht geben, um Fischer zu sein. Nur wenige Meeresgründe der Welt sind mit so viel Tierreichtum gesegnet. Sardinen, Garnelen, Makrelen, Zacken- und Rotbarsche bevölkern das Gewässer vor der westafrikanischen Küste.
“Jahrzehntelang haben unsere Familien vom Fisch gelebt”, erklärt Fall, der sich in der Fischerei-Gewerkschaft engangiert. Mit seiner Piroge, einem handgefertigten Holzkanu, sticht er jeden morgen in See. “Aber die Fischbestände sind zurückgegangen und die Erträge eingebrochen”, klagt er.
Als Ocean Grabbing bezeichnen Experten die Ausbeutung der Meere, die die Lebensgrundlage von Issa Fall und 52.000 weiteren Fischern in Senegal bedroht.
Den Ernst der Lage dokumentiert der aktuelle Africa Progress Report. Jedes Jahr im Mai stellt der Bericht das Potential und die Hindernisse der Entwicklung Afrikas dar – veröffentlicht von einer Gruppe Afrika-Experten rund um Kofi Annan, den ehemaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen. Der Titel: “Getreide, Fisch, Geld: Die Finanzierung Afrikas grüner und blauer Revolution”.
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Quelle
WirtschaftsWoche Green Economy | Jonas Gerding 2014