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Windparks im Meer

Umweltverträglicher Ausbau möglich. Windenergie und Meeresschutz sind kein Widerspruch.

Das belegt die Forschung am Test-Windpark alpha ventus. Nach fünf Jahren Beobachtung zeigt sich: Seesterne, Muscheln und Seelilien siedeln sich an den Fundamenten der Windräder an. Und die Fische profitieren davon.

Mehr Arten auf dem Meeresboden rund um den Windpark bringen ein höheres Nahrungsangebot für Fische. Seit der Errichtung von alpha ventus gibt es deshalb auch mehr Fischarten als vorher: So haben sich Seebull, Makrele und Leierfisch neu angesiedelt. Möwen schätzen das Gebiet 45 Kilometer westlich von Borkum ebenfalls wegen der Nahrungsfülle. Die Windräder stören sie bei der Futtersuche nicht.

Das Bundesumweltministerium, das Bundesverkehrsministerium und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) präsentierten die Forschungsergebnisse gemeinsam in Berlin. „Es ist möglich, den Ausbau umweltverträglich zu gestalten“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium, Ursula Heinen-Esser. Das Ministerium fördert die Begleitforschung der Offshore-Windenergie seit 2000, insbesondere in Sachen Schallschutz.

Auf einer internationalen Fachkonferenz in Berlin diskutieren am 30. und 31. Oktober rund 250 Wissenschaftler, Industrie-Vertreter und Mitglieder von Umweltverbänden die Forschungsergebnisse.

Schallschutz beim Aufbau wichtig

„Dass es hier keine negativen Auswirkungen auf die Meeresumwelt gegeben hat, ist eine gute Nachricht für die weitere Entwicklung“, sagte Monika Breuch-Moritz, Präsidentin des BSH. Die Behörde war für Leitung und Koordination der ökologischen Begleitforschung zuständig.

Auch die Anzahl der Schweinswale nehme im Gebiet des Windparks zu. Sie würden zwar durch den Lärm beim Bau, jedoch nicht durch die Geräusche während des Betriebs der Windräder gestört. „Ohne Schallschutz beim Bau geht es nicht“, sagte die Präsidentin. Eine verbindliche Richtlinie für Methoden zu Unterwasser-Schallmessungen ist daher wesentliches Ergebnis des Forschungsprojekts und Basis für europaweite Richtwerte.

Die Untersuchungsergebnisse sind zudem Grundlage für die Vorgaben an Erbauer von Offshore-Windenergieanlagen. Sie müssen für eine Genehmigung die „Standard-Untersuchung der Auswirkungen von Offshore-Windenergieanlagen auf die Meeresumwelt (StUK4)“ durchführen. Ihre Unterlagen werden über eine Datenbank auch für die weitere Erforschung des Meeres genutzt.

Weltweit erster Raumordnungsplan für das Meer

„Deutschland leistet beim Thema Offshore Pionierarbeit“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann. Die ökologischen Anforderungen an Offshore-Windparks werden zum einen durch den weltweit ersten maritimen Raumordnungsplan ergänzt, den „Bundesfachplan Offshore Nordsee“ für die Stromnetze. Zum anderen durch das „Sicherheitsrahmenkonzept“, das Windparkplanern und Öffentlichkeit Anfang kommenden Jahres zur Verfügung gestellt wird. „Wir bieten den Investoren damit Transparenz und verlässliche Rahmenbedingungen“, so Ferlemann.

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Ein Meer voller Windräder?

Rund 50 Prozent der deutschen Meeresfläche ist für Windparks tabu. Entweder weil es dort einen Naturschutzvorrang gibt oder die Fläche für die Schifffahrt gebraucht wird. Außerdem können Belange des Militärs, der Fischerei und die Eigenheiten eines speziellen Gebiets eine Genehmigung verhindern. Bislang ist außer alpha ventus ein weiterer Windpark errichtet, sechs Projekte sind im Bau, drei stehen kurz vor Baubeginn. Weitere 100 Projekte sind beantragt. Das BSH ist Genehmigungsbehörde.

Quelle

Bundesregierung 2013

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