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Wird Wasserkraft abgewürgt?

Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg warnt vor massiven Einschränkungen.

Im Süden ist sie die stärkste. Den meisten Strom, den Bayern und Baden-Württemberg aus erneuerbaren Energiequellen beziehen, erhalten sie aus Wasserkraft. Doch droht nun ein wichtiger Anteil dieser natürlichen Segnungen zu versiegen? Ja – befürchtet die „Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg eV“. Grund dafür sei die „Novelle“ des „Erneuerbare Energien Gesetzes“ (EEG). Diesen Freitag soll sie beschlossen werden.

Es geht Angst um unter Wasserkraftlern. Dr. Axel Berg hatte schon am 2. Juni einen Brandbrief an den Deutschen Bundestag geschrieben. Darin äußert der Vorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg eV“ seine Sorge, dass „die Wasserkraft keine Zukunft mehr in Deutschland hat“.

Berg begründet seine Befürchtung damit, im Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums fürs EEG fehle ein „Ausbaukorridor“ zugunsten der Wasserkraft. Sprich: Kein Wort davon, wie viel mehr die Energie des tosenden Nass noch leisten dürfte. Ähnliche Perspektven benenne das neue EEG dagegen für Sonne, Wind und Bioenergie. Bei der Wasserkraft würden stattdessen Wachstumsmöglichkeiten von oben „gedeckelt“. Daraus folge ein „Neobautverbot“ für Wasserräder und -Turbinen.

Wasserkaft-Vorsitzender Axel berg sieht derweil in dieser Energie „ein großes Potenzial“. Dabei kann er sich auf geschichtliche Fakten berufen: Um 1900 arbeiteten zwischen Waterkant und Watzmann rund 80.000 Wassertriebwerke. Heute sind es gerade mal noch 8.000. Ein Zehntel. Doch selbst, wenn diese 8.000 Wasserkraftanlagen optimal saniert und ausgebaut werden würden, gehen Fachleute davon aus, dass die Triebwerke ihre Strommenge verdoppeln könnten. Bis heute mit rund 20 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr schon mal mehr als genug für den privaten Bedarf der Bevölkerung von Bayern.

In der geplanten Blockade gegen Wasserkraft sieht Sozialdemokrat Axel Berg „einen Verstoß gegen den Koalitionsvertrag“. Dort sei nämlich vereinbart worden, „Erneuerbare Energien aus zu bauen“. Mit seiner dringenden Bitte an den Bundestag befindet sich Berg indes nicht allein. „Erheblichen Nachbesserungsbedarf“ hatte auch Hildegard Müller vom „Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft“ (BDEW) am geplanten neuen EEG-Gesetzestext angemeldet. Er bedeute eine „Schlechterbehandlung“ der Wasserkraft.

Quelle

Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg eV 2014 | Julian Aicher 2014

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